Garching 5 in Pole-Position

Freitag, 08 April 2016 11:47

Gestern empfingen wir den Tabellenletzten aus Kirchseeon. Natürlich wollten wir aus der Osterpause mit einem Sieg starten, um eine gute Ausgangslage für die entscheidenen Runden zu generieren - und wenn möglich unseren Konkurrenten im Brettpunktverhältnis auf die Pelle rücken. Dies gelang teilweise.

 

Den Tag begannen wir auf Tabellenplatz 4 liegend. Hört sich erstmal nicht so prinkelnd an, jedoch hatte ein direkter Konkurrent in dieser Woche bereits verloren und eine andere Mannschaft hatte ebenfalls ein Spiel mehr zu Buche stehen, deswegen war dieser 4. Platz zu diesem Zeitpunkt eine gute Ausgangslage um nach ganz vorne zu preschen. Und schnell füllte sich alsbald unser Konto.

Als erstes durfte Simon seinen kampflosen Punkt an Brett 2 einheimsen, sodass wir auch schon 1-0 vorne lagen.

Ihm folgte Alexander. Viel sah ich nicht, aber was ich sah gefiel. Er hatte zu jedem Zeitpunkt leichten Druck als Anziehender, der jetzt aber nicht allzu spielentscheidend aussah. Dennoch war die Partie schnell zu unser Gunsten entschieden. 2-0

An Brett 3 entwickelte sich schon nach kurzer Zeit ein zwiespältige Partie in der Gregory Material (Qualität und 2 Bauern) für einen gestrandeten Springer des Gegners in der Ecke und Initiative gab. Nach Ungenauigkeiten des Gegners sowie einem nichtannehmbaren Opfer des Nachziehenden konnte er dem überlegenen Läuferpaar Raum zur Entfaltung geben und dem langrochierten weißem König wurde es im 26. Zug bereits zu viel. 3-0

Mr. Hundertprozent Daniel behält seinen Namen auch in dieser Woche bei. Daniel spielte eine positionell einwandfreie Partie. Mit den weißen Steinen fühlte er sich von Beginn an wohl, schaffte sich Raum, installierte einen für den Schwarzen sehr unangenehmen Vorpostenspringer und zeigte die Felderschwächen auf. Eine offene b-Linie in der die Türme nacheinander einfielen trug ihr Übriges bei. 4-0

Den Mannschaftssieg sicher stellte David an Brett 4. David wollte sich nicht auf etwaige Experimente seines Gegners einlassen und strebte eine ihm vertraute Wohlfühlstellung an. Genau das richtige Rezept wie sich schnell zeigte. Nach einem Zug zu viel des Gegners am Damenflügel brach er im Zentrum durch und paralysierte die gesamte schwarze Flotte. König in der Mitte, unentwickelter Läufer, gefährliche Diagonalen und aktive Springer. Hört sich genau so schlimm an wie es war - eine strategisch gewonnene Stellung die durch Figurengewinn und sicherer Technik verwertet wurde. 5-0

Nun geriet der Motor ein wenig ins stocken und es sprang an den restlichen 3 Brettern kein voller Punkt mehr für uns raus.

Günther wurde Opfer einer der gefüchtetsten Krankheiten die in Schachveranstaltungen grassieren - kurzzeitig akut stark auftretende Schachblindheit (kasaS). In einer ruhig angelegten Partie erspielte er sich doch spürbare Vorteile anhand von Freibauern. Doch schon schlug kasaS zu. Während einem harmlosen Figurentauschs initiiert durch den Gegner wollte Günther mittels eines "Zwischenschachs" einen Bauern erobern. Die Anführungszeichen lassen es aber schon vermuten. Der gegnerische König stand eins neben dem bedrohten Feld und die eigentlich getauschte Figur lebte weiter beim Gegner. 5-1

Christian wurde Opfer von lasaS, der längerfristigen Variante. Ein Bauer, zwei Bauern, drei Bauern, hier und da noch was liegenlassen. Eine Partie von der er sich nächste Woche erholen wird. 2-5

Zu guter Letzt spielte noch Jason an Brett 1, und spielte, und spielte, und ja, spielte. Lange. Tief in die Nacht hinein. Die Partie war wohl nie aus dem Gleichgewicht und tatsächlich konnte Jason eine gefährliche Dame-Läufer-Batterie installieren, weswegen der gegnerische König zusammen mit seinem Schlachtross an eine recht kurze Leine gebunden war. Auch die gegnerische Dame hatte nur zwei Möglichkeiten: Ein Mattfeld überdecken oder gegen Jasons offenen schwarzen König mit Schach geben vorgehen. Dies geschah dann auch paar mal und gefühlt passierte 40 Züge nichts nennenswertes. Schließlich durfte Schiedsrichter Tobias die Partie durch 3-fache Stellungswiederholung beenden nachdem Jason seinen geplanten Zug aufschrieb und seine Absicht Remis reklamieren zu wollen kundtat. 5.5-2.5

 

Die Bilanz von SCG5 ist ansprechend: 7-1 Mannschaftspunkte in einer ausgeglichenen Liga in der einige Mannschaften eine starke Form zeigen sind sehr gut. Brettpunktemäßig hätte dieser Sieg uns sicher auch höher gefallen, haben die Konkurrenten doch 7-1 gesiegt. Nichtsdestotrotz übernachten wir auf Platz 1 und blicken auf die Begegnung unserer zwei nächsten Gegner, in der die Schach-Union zu uns aufschließen kann und will.
Ein Blick noch weiter in die Zukunft zeigt uns: Drei Begegnungen stehen noch aus. Nächste Woche auswärts gegen den SC Trudering 1 (15.04.) und anschließend empfangen wir die Schach-Union München 2 (21.04.) zum vielleicht entscheideden Aufstiegsgipfel.

MMM B3 2016 Runde4 SCG5 Kirch1

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