Dabei hatte der bisherige Saisonverlauf wenig Hoffnung auf göttliche Beihilfe gemacht: In den Runden 1 und 2 konnte trotz einiger Möglichkeiten noch keine einzige Gewinnstellung mit einem vollen Punkt gekrönt werden.
Unsere Gastgeber hatten für gute Spielbedingungen gesorgt, und sogar der Blick aus dem Fenster (Sonne, Fluss, wunderschöne Stadt) war außergewöhnlich schön.
Schachlich wurde es schnell an vielen Brettern kompliziert und interessant:
Benno konnte nach einigen schönen Zügen die gegnerische Dame auf gefährliches Terrain ins eigene Lager locken und einen kleinen Vorteil erspielen. Es war wie verhext, aber der Versuch, den weiblichen Eindringling am Ende auch zu verspeisen, wollte nicht gelingen, und somit forcierte unser Mann wg. seines benötigten Bedenkzeiteinsatzes die Punkteteilung. Spielstand: 0,5 – 0,5
Volkers ideenreicher Einsatz mit langfristigem Figurenopfer wurde nicht belohnt: Sein starker Gegner nutzte kleine Ungenauigkeiten super aus und konnte am Ende den vollen Punkt einfahren. Spielstand: 0,5 – 1,5
Bei Thoschi entstanden bereits nach wenigen Zügen Stellungen, in denen „chaotische“ Varianten mit vielen hängenden Figuren und schwachen Königen zu berechnen waren. Für dieses Unterfangen verbrauchten die beiden Kontrahenten fast ihre gesamte Bedenkzeit. Als nach 25 Zügen der Passauer Spieler eine Mehrfigur verzeichnen konnte, schien die Partie gelaufen. Beim Versuch, nun noch die Zeitnot zu überstehen, entstand jedoch versehentlich dreimal die gleiche Stellung, was Thoschi unverhofft noch zu einer Remisreklamation nutzen konnte. Spielstand: 1 – 2
Chris‘ interessantes Qualitätsopfer führte nach Folgefehler zu einer Verluststellung. Sein Gegner verpasste es jedoch, den Sack sofort zuzumachen und ließ Chris durch einen Bauerverlust am Königsflügel wieder zurück ins Spiel. Im Endspiel Dame + Turm gegen Dame + Läufer mit beidseitig schwachen Königen wurde dem Damen-Läufergespann plötzlich die Chance gegeben, den gegnerischen König mit einer forcierten Zugfolge zu erlegen. Chris nutzte diese, und der Ausgleich im Mannschaftskampf war perfekt. Spielstand: 2 – 2
Jiri hatte einen Mehrbauen mit ins Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern gebracht. Sein Gegner opferte einen zweiten Bauern und erzwang den Turmtausch. Unter den Kiebitzen machten sich im entstandenen „Ungleichfarbige Läufer“-Endspiel schon Remisprognosen breit, als Jiri den studienhaften Gewinn fand. Er musste dabei unter Bauernopfer den Lauf eines gegnerischen Bauern bis kurz vor die Umwandlung zulassen, um dabei selbst einen zweiten Freibauer zu erhalten. Der Abstand zwischen den beiden verbliebenen weißen Bauern war so groß, dass die gegnerischen Streitkräfte sich nicht um beide kümmern konnten und somit Schwarz zur Aufgabe gezwungen war.
Spielstand: 3 – 2
Lena hatte im Endspiel die etwas bessere Leichtfigur (Läufer gegen Springer nebst weiterem Material) und versuchte trotz fast vollständig verbrauchter Bedenkzeit (nur noch Inkrement) den Vorteil zu vergrößern, aber ihr starker Gegner ließ nichts zu: Remis!
Spielstand: 3,5 – 2,5
Den Mannschaftssieg sicherstellen dürfte Markus, der seine Druckstellung aus dem Mittelspiel in ein Turmendspiel mit Mehrbauern münden ließ. Seinem Gegner schien fast eine wundersame Rettung zu gelingen, doch der letzte schwarze Bauer konnte schließlich durch seine anstehende Umwandlung den vollen Garchinger Punkt sicherstellen.
Spielstand: 4,5 – 2,5
Die längste Partie zu spielen, war an diesem Tage Harry vorbehalten: Nach solider schwarzer Partieanlage konnte der Gegner nur ein minimal besseres Endspiel mit etwas besserer Bauernstruktur und etwas aktiverem König erzwingen.
Für die Kiebitze wurde die Remisbreite jedoch nie verlassen: Harry wehrte in einer echten Marathonpartie sämtliche Gewinnversuche souverän und mit Übersicht ab und steuerte somit das letzte Remis des Tages bei.
Spielstand: 5 – 3 und Mannschaftssieg!
So kann’s weiter gehen, denn die nächsten beiden Matches stehen bereits am ersten Dezemberwochenende an.