Mögliche BIG-Points verpasst - Nur EIN mageres Pünktchen in den Abstiegskämpfen in Forchheim

Montag, 05 Dezember 2016 09:31

Da war mehr drin! Was die Kiebitze in der Doppelrunde der 2. Bundesliga Ost im Schützenhaus in Forchheim zu sehen bekamen, war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Leider stand am Ende von zwei tollen Mannschaftskämpfen nur ein einziger Punkt auf der Garchinger Haben-Seite.

Erlangen - Garching 4:4

Gegen Erlangen konnte Jiri gleich in der Eröffnung einen Freibauern auf der siebten Reihe platzieren, der ihm trotz der gegnerischen Figurenaktivität den Ausgleich und kurze Zeit später den Sieg sicherstellte. Anschließend gab‘s jedoch gleich drei Mal schlechte Nachrichten: Volker wurde von seiner Gegnerin durch eine scharfe und sehr gut vorbereitete Eröffnungsvariante überrascht. Es resultierte eine positionelle Gewinnstellung für die starke Erlangerin, bei deren Verwertung sie nichts anbrennen ließ. Nachdem Chris dann seine weißen Felder und Elena zwei Bauern verloren hatten, war der 1:3-Rückstand vorprogrammiert. Alex konnte in einer Druckstellung mit Raumvorteil die gegnerischen Figuren auf „unschöne“ Felder zwingen und dann im entscheidenden Moment mit seiner Kavallerie und taktischer Hilfe ins gegnerische Lager eindringen und entscheidend Material gewinnen. Thoschi hatte zwischenzeitlich seinen Damenflügel aufgegeben und alles auf einen Königsangriff gesetzt. Nach einer Ungenauigkeit des Gegners entstanden hier Angriffsfelder und offene Linien um den weißen König herum. Das Matt konnte zwar noch verhindert werden, aber der schwarze g-Bauer lief erbarmungslos zu seinem Umwandlungsfeld. Spielstand 3:3 ! Johannes hatte sich nach kompliziertem Spielverlauf eine Mehrqualität gesichert. Trotz der weiterhin komplizierten Lage (offene Könige, Damen auf dem Brett) im Endspiel sah hier alles nach einem Sieg aus. Doch dann fand sein Gegner, ein Ex-Garchinger, in einer langen Variante einen „unsichtbaren“ Zwischenzug (Bauernangriff auf den Turm), was ihm in der Folge das Remis durch Dauerschach rettete. Dies vereitelte den zu diesem Zeitpunkt sicher geglaubten Garchinger Mannschaftssieg, denn Harry hatte nach langer Verteidigung seiner schlechteren Stellung die Partie zwischenzeitlich drehen können und stand nun im Endspiel nach Einschätzung der Kiebitze sogar besser. Aufgrund des gegnerischen starken Freibauern in der a-Linie riskierte er nun aber nichts mehr und nahm das Remis zum 4:4-Endstand.

Garching – Forchheim 3,5 : 4,5

Gegen Forchheim beendete Alex die erste Partie, indem er mit den schwarzen Steinen ein Remis sichern konnte. Chris hatte nach komplizierter Eröffnungsvariante nach Ansicht der Kiebitze eine schöne Mittelspielstellung erreicht. Aber dann passierte an einer Stelle das Unglück: Ein Springer des Gegners bewies, dass eine Scheinfesselung keine echte Fesselung ist. Er richtete im Lager der weißen Steine großen Schaden an, was am Ende zur Forchheimer Führung reichte. Thoschi glich nach einem schönen Königsflügelangriff zwischenzeitlich aus (Spielstand 1,5 : 1,5), aber: Volker und Harry waren beide gegen sehr starke Gegner mit Eröffnungsnachteil ins Spiel gestartet. Im weiteren Spielverlauf passte hier für Forchheim alles zusammen, und der 1,5 : 3,5-Rückstand war absehbar. Hinzu kam, dass Jiri auf einen Gegner traf, der mit den weißen Steinen Beton anrührte und keinerlei Gewinnversuche unternahm. Als dann Jiri trotzdem im Mittelspiel mit viel Kampfeslust noch giftige Züge servierte, verteidigte sich sein Gegner extrem präzise und rettete das Remis, Spielstand 2 : 4. Johannes ,seit Jahren einer der besten Garchinger Blitzschachspieler, konnte seine Stärken in beiderseitiger Zeitnot voll ausspielen. In ausgeglichener, aber nicht uninteressanter Stellung servierte er gleich mehrere taktische Schläge, die schließlich in ein Endspiel mit 3 Mehrbauern führten. Auch die letzten Patt-Tricks seines Gegners umschiffte er souverän. Spielstand 3:4.

Nun war es soweit: Elena musste wegen des Mannschaftsrückstandes gewinnen. Dazu hatte sie im Endspiel die bessere Leichtfigur (Springer gegen Läufer) und die aktiveren Türme. Ihr Gegner war der starke Forchheimer Kapitän. Und wer Elena kennt, weiß, dass dieser nun durch die Hölle gehen musste. Nach vielen Nadelstichen und fast 6-stündiger Tortur konnte der Forchheimer mit all seiner Erfahrung schließlich das Remis retten (ich habe noch nie einen Menschen nach einer Partie so durchschnaufen gesehen) und besiegelte damit Garchings knappe Niederlage.

Nun wird’s aufgrund des Restprogramms eng mit dem Klassenerhalt. Aber der Forchheimer Kapitän verabschiedete uns mit den Worten, dass Garching doch JEDES Jahr zum Saisonende hin stark aufspielt und irgendwie die Klasse noch hält. Mal sehen, ob er auch für dieses Jahr Recht behält.