Knappe Auftaktniederlage in der 2. Liga

Montag, 03 Oktober 2011 10:28

SK König Plauen - SC Garching   5:3

 

Zum Einstieg in das Abenteuer 2. Bundesliga fuhr unsere "Erste" in den Wilden Osten nach Plauen. Am Vorabend konnten einige Frühanreiser die Schönheiten des Vogtlands erkunden, abends wurden dann lokale Pilzspezialitäten verkostet - mit Einfluss auf die Partien am Tag darauf? Aber dazu später mehr. 

Unsere Gegner ließen sich nicht lumpen und traten mit vier Großmeistern an. Davon unbeeindruckt, steuerte Harald den ersten halben Punkt bei. Die Formel "Weiß plus ausgeglichene Stellung plus Zeitvorteil minus Elodifferenz gleich Remisangebot" überzeugte wohl auch seinen Gegner GM Gdanski. Dann gingen wir in Führung: Als Neuheit in der Garchinger Schachgeschichte hatten wir mit GM Jiri Stocek erstmals einen Profi an Bord. Zielsicher verwandelte Jiri den Punkt- und das, obwohl sein Gegner GM Markowski nach Aussagen unserer Gegner bis dato ungeschlagen am Spitzenbrett der zweiten Liga war. Postwendend erfolgte der Ausgleich am achten Brett: Denis hatte aus der Eröffnung heraus schönes Spiel erlangt, versäumte aber im richtigen Moment das programmgemäße Qualitätsopfer TxSf3 und erlag dem gegnerischen Druck im Zentrum. Damit stand es nach etwas über drei Stunden 1,5:1,5 bei etwas Vorteil für Plauen an den restlichen Brettern.

 

In der Zeitnotphase kam dann der herbe Rückschlag in Form einer Doppelnull an den Mittelbrettern: Johannes hatte gegen GM Espig aus der Eröffnung heraus Kompensation für einen geopferten Bauern, stellte dann aber in Zeitnot die Partie ein. Fast zeitgleich musste Thorsten die Waffen strecken - auch er hatte einen Bauern ersatzlos eingestellt. Waren diese Halluzinationen Folgen des vorangegangen Pilzgenusses oder nur die Folge mangelnden Kaffeenachschubs?! Mit 1,5:3,5 war beim Blick auf die Restbretter der Kampf praktisch gelaufen.

 

Jochen trat als in seiner Partie als Katze mit sieben Leben in Erscheinung: Katastrophal aus der Eröffnung gekommen und bereits mit einer Stunde Zeitrückstand, hatte er schon im achten Zug einen Bauern gegeben, um wenigstens etwas aktives Spiel zu erlangen. In der Folge musste auch sein Gegner viel Zeit investieren, um den Materialvorteil in einer unklaren Stellung absichern zu können. Gerade als es so aussah, als könnte er in die Verwertungsphase seines Mehr-Doppelbauern gehen, ließ er seine Grundreihe ungeschützt, was Jochen die Gelegenheit gab, den gegnerischen König zu einem Frischluftspaziergang übers halbe Brett zu überreden. Durch genaues Spiel konnte sein Gegner aber dem Mattnetz entschlüpfen und sogar durch eine taktische Wendung eine Figur gewinnen. Die exponierte Lage des weißen Königs reichte dann glücklicherweise noch zum (wenn auch nicht ganz offensichtlichen) Dauerschach. Claus gelang es dann noch, den Anschlusstreffer zum 3:4 erzielen: Er hatte frühzeitig einen Bauern gewonnen, was aber witzigerweise den wenigsten Kiebitzen aufgefallen war, die ausschließlich einen rückständigen Bauern in der Stellung erkannten (Pilze??). In der Folge verwandelte Claus seinen Materialvorteil zielstrebig.

 

Roland hatte mit Schwarz gegen GM Graf die wohl schwierigste Aufgabe vor sich: In einem zähen Ringen gelang es Roland immer wieder, Ausgleich zu erlangen, wurde dann aber konsequent massiert und musste am Ende die Waffen strecken.

 

Fazit: Der Kampf gegen den Abstieg wird in jedem Fall ein harter Brocken, schon weil von zehn Mannschaften gleich drei in den sauren Apfel beißen müssen. Aber auch wenn wir den Kampf verloren haben, ist das erste Fazit absolut nicht negativ: Plauen zählt zum "gesunden Mittelfeld" der zweiten Liga und war insofern ein guter Gradmesser. Hier konnten wir zeigen, dass wir gut mithalten können und uns nicht verstecken müssen. Entscheiden werden jetzt vor allem die Kämpfe gegen die direkten Konkurrenten!