Dieser Deutsche Vize-Titel ist somit der größte Erfolg der West-Schule seit dem 3. Platz des offenen Teams vor zwei Jahren bei gleicher Gelegenheit.Qualifiziert hatten sich die Mädchen mit ihrem Sieg bei den bayerischen Meisterschaften am 16. März in Aschaffenburg. Dabei hatten sie sogar das eigene Hauptteam in der Tabelle hinter sich gelassen und diesem somit den Weg auf die Deutschen Meisterschaften verwehrt. Da in diesem jedoch bereits zwei Mädchen spielten, rückten diese nun für Friedrichroda 'zurück' ins Mädchen-Team um dieses zu verstärken.
Schon in den vergangenen beiden Jahren hatten sich die Mädchen-Teams jeweils die bayerische Krone aufgesetzt, doch auf deutscher Ebene war die Konkurrenz zu stark. Doch mit den nun einrückenden Aditi und Claudia entstand eine schlagkräftige Truppe.
Das Turnier begann mit einer erwarteten 0:4-Niederlage gegen die späteren deutschen Vizemeister der Gesamtwertung aus Plettenberg. Doch als man nach ein paar Runden in der passenden Tabellenregion angelangt war, spielten die Mädchen konzentriert und auf hohem Niveau gegen alle, die ihnen entgegentraten. Nach 9,5 von 12 möglichen Brettpunkten aus den Runden sechs bis acht lag man vor der letzten Runde mit drei Teams punktgleich auf den ersten Rängen der Mädchenwertung; die Garchingerinnen wertungsbedingt auf dem Dritten, weitere Konkurrenten lauerten in Schlagdistanz dahinter. Somit war in der Endtabelle zwischen Platz 1 und 5 alles möglich.
Die Partien an den beiden Spitzenbrettern gingen leider früh verloren, doch Veronika mit ihrem sechsten und Mariya mit ihrem fünften Turniersieg fuhren wertvolle Punkte ein. Nun hieß es auf die Ergebnisse der Konkurrenz zu warten. Und tatsächlich verloren die zuvor zweitplatzierten Mädchen aus dem sächsischen Coswig glatt 0:4 und mussten in der Endabrechnung gar noch den dritten Platz an das badische Schriesheim abtreten.
Die Lokalmatadoren aus Erfurt hingegen errangen wie Garching ein 2:2 und sicherten sich damit denkbar knapp den Titel.
Auf Garchinger Seite war der Jubel trotzdem groß – deutscher Vizemeister wird man nicht alle Tage. Auch die Punkteausbeute von 50 Prozent sowie der 43. Gesamtrang in einem 74 Teams starken Teilnehmerfeld sind mehr als beachtenswert, hatte es im Vorjahr doch lediglich zu einem enttäuschenden 71. Rang unter 76 Schulteams gereicht. Doch diesmal passte alles, und all die Trainings- und Turniermühen der Mädels in den vergangenen Jahren hatten sich gelohnt und kulminierten in diesem wunderbaren Erfolg!
Nicht unerwähnt soll bleiben – wer gerade im Team nicht zum Einsatz kam, spielte im gleichzeitig stattfindenden Open-Turnier mit. Dort reichte es zu einem beachtenswerten 14. Platz unter 41 Zweiter-Teams (eine separate Mädchenwertung gab es hier nicht). Hier spielten zudem zwei Garchinger Teams aus Jungs mit. 
Den nicht qualifizierten Abhiram Kalluri und Ferdinand Haider gelang hier ein wenig Wiedergutmachung für die verpasste Qualifikation mit einem großartigen zweiten Gesamtrang. Philipp Schweiger und Toni Frech hatten mit Rang 19 ebenfalls einen guten Auftritt.
Darüber hinaus war erstmals eine Schülerin der Grundschule Garching-Ost dabei. Elisa Clarke-Griebsch verpasste nach gutem Auftakt mit einer Niederlagenserie zum Schluss ein besseres Ergebnis, Platz 20 war die Reise nach Thüringen trotzdem wert gewesen.
Aus Sicht der Grundschule Garching-West ist nach dem Ende der Deutschen Meisterschaften jedes Jahr der Zeitpunkt, an dem auf Null zurückgesetzt wird. Viele der Spieler sind bereits in der vierten Klasse, und die nächsten Jahre werden neue Namen die prägenden Gesichter der Erfolge der Deutschen Schachschule sein – viele lauern bereits auf ihre Chance.