Als erstes musste nach etwas über zwei Stunden Alexander die Waffen strecken. Nach beiderseitiger langer Rochade hatte sich der Gegner mit den schwarzen Steinen am Königsflügel sehr breit gemacht, als Alexander zum Gegenschlag im Zentrum ausholte, der die nicht ganz sichere schwarze Rochadestellung in Mitleidenschaft gezogen hätte. Doch der Gegner setzte zur Damenjagd ab, bei der unser Spieler ein leichtes Abspiel übersah, daß ihn eine Figur kostete. Versuche, doch noch gegen den schwarzen König vorzugehen, führten zu weiterem Materialverlust, ohne daß sich etwas bewirken ließ. So stand es 0:1.
Spektakulär war Kirils Beitrag zum Gesamtergebnis. Früh in der Partie büßte er erst eine, schließlich eine weitere Leichtfigur ein. Als der Gegner zum scheinbar finalen Königsangriff blies, übersah dieser eine feine Finte, mit der Kiril den etwas luftig stehenden schwarzen könig mit einem Qualitätsopfer endgültig entblößen konnte. So geriet dieser ins Kreuzfeuer von Dame und Turm, was ein Remis durch Stellungswiederholung sicherte.
Weniger spektakulär vielleicht die Partie von Wilfiried. Nach zweieinhalb Stunden war immer noch kein einziger Stein vom Brett verschwunden. Mehr und mehr verzahnten sich die Bauernketten ineinander, so dass man sich auf Remis einigte. Somit stand es 1:2 aus unserer Sicht.
Unserem ersten Brett war es vergönnt, den Ausgleich herzustellen. Gregory spielte eine äußerst souveräne Partie, die Angriffshoffnungen seines Gegners auf die schwarze Rochadestellung konnte er als Illusion entlarven, und gewann in der Folge mit einer klugen Kombination entscheidend Material. So stand es 2:2.
Es verblieben zwei Partien, die nicht unbedingt danach aussahen, mit einer Entscheidung zu enden. Grigor hatte mit den schwarzen Steinen zwar im Mittelspiel kurzzetig den Faden verloren, stand etwas bedrängt, aber mit einem gedeckten Freibauern auf c3 durchaus mit vielversprechenden Optionen.
Und Stefan befand sich an Brett 6 in einem nahezu ausgeglichenen Dame-und-Springer-Endspiel, sogar mit etwas Raumvorteil.
Doch leider übersah er eine kleine Falle des Gegners, die ihn den Springer kostete. Versuche, die offene Stellung des schwarzen Königs zu einem Dauerschach auszunutzen, erfüllten sich in der Folge nicht. Als er mit der Dame zurückeilte, um seinen eigenen König zu schützen, ging weiteres Material und damit die Partie verloren.
Somit blieb die Hoffnung bei Grigor. Doch dieser hatte bei einer Abwicklung urplötzlich einen wichtigen Bauern eingestellt. Zwar unterließ es sein Gegner in der Folge, mit dem dadurch entstandenen zwei verbundenen Freibauern nun kurz und schmerzlos vorzugehen - wohl in Sorge um den Freibauern, der immer noch auf c3 lauerte. Doch Gewinnhoffnungen konnte sich Grigor auch nicht mehr machen, so dass er das Remisangebot schließlich annahm.
Damit ging der Mannschaftskmapf mit 2,5 : 3,5 verloren. Insgesamt gesehen sicher unglücklich, die Gegner zeigten sich ein Quäntchen abgeklärter. Trotzdem war der Auftritt durchaus vielversprechend, in den nächsten Wettkämpfen kann man somit davon ausgehen, dass es besser laufen wird.