Werner spielte mit Schwarz das Leningrader System der holländischen Verteidigung. Im Lauf des Mittelspiels sah die Stellung schon kritisch aus. Der rückständige Bauer c7 auf einer offenen Linie und der schwarzfeldrige Läufer weg vom Brett verhießen nichts Gutes. Folgerichtig nistete sich Werners Gegner auf der langen Diagonale sowie der c-Linie ein und brachte eine hübsche Mattkombination an, die den SC Haar in Führung schoss.

Als nächster musste Gregory kapitulieren. Sein Colle-Aufbau brachte keinen Vorteil und nicht nur das, der Gegner erreichte positionellen und materiellen Vorteil. Gregory fand sich in einem verlorenen Endspiel wieder und strich bald die Segel.

Das sah böse aus - 0:2 bei zwei noch laufenden Partien. Doch Totgesagte leben länger.

Den Anschlusstreffer schoss Volker. Trotz ungenauer Eröffnungsbehandlung war plötzlich ein Turm mehr auf Volkers Hälfte; sein Gegner hatte diesen einfach stehen lassen und keinerlei Kompensation dafür, so dass Volker nur noch herunterzublitzen brauchte.

Die Entscheidung fiel damit an Marcus' Brett. Marcus konnte mit Weiß in einem positionellen Gerangel die Weißinitiative erhalten, auf der offenen a-Linie einsteigen und zwei Figuren an den schwachen Bauern c6 binden. Im Folgenden fand er leider nicht immer die richtige Fortsetzung und Schwarz bekam Gegenspiel; die Stellung war zeitweise unklar bei beiderseitigen haarsträubenden Felderschwächen. Nach der Zeitkontrolle lief dann zum Glück wieder alles richtig für Marcus und der verzweifelte Versuch von Schwarz, mittels eines Bauernopfers Gegenspiel zu erlangen, resultierte in überwältigendem Vorteil für Weiß, den sich dieser nicht mehr nehmen ließ.

Der Rückstand war aufgeholt und da wir an den oberen Brettern gewonnen haben, haben wir das Halbfinale erreicht!