Aus der Setzliste war zu entnehmen, dass die Favoritenrolle Lukas Eicher (Schachklub München Südost, ELO 1978) inne hatte, wobei man um den 2. Platz durchaus einen Zweikampf zwischen Matthias Nerlinger vom TSV Solln (ELO 1802) und mir erwarten konnte, auf den es letztendlich auch hinaus lief. Aber der Reihe nach:
Das U18-Vollrundenturnier begann mit den Paarungen M. Nerlinger gegen Leonard Lusznat (MSA Zugzwang 82 e.V. ) und ich spielte mit Weiß gegen Steffen Schmid (Schachklub München Südost). In beiden Partien konnte sich die weißen Figuren durchsetzen.
Am darauffolgenden Samstag wurde die erste Doppelrunde (Runde 2 und 3) gespielt. Mit schwarzen Figuren konnte ich nach einer Kombination den König von L. Lusznat mattsetzen, während der nun ins Geschehen eingreifende L. Eicher mit Weiß gegen M. Nerlinger gewann. Somit standen bei mir 2 aus 2 zu Buche, was gerne auch so weiter gehen konnte. Leider verlor ich als Anziehender in der 3. Runde gegen den späteren Turniersieger L. Eicher (letztlich 4 aus 4), während sich S. Schmid gegen L. Lusznat mit Weiß durchsetzte.
Nach einer Woche traf man somit am Sonntag zur Entscheidung aufeinander. Mit 2 aus 3 hatte ich es in eigener Hand mich vor M. Nerlinger für die Bayerische zu qualifizieren, dies galt aber auch für ihn. Der Showdown fand in meiner letzten Runde, der Vierten statt, da ich in der 5. Runde spielfrei hatte. In dieser Partie hatte mein Gegner eine gewisse Favoritenrolle, verlor ich doch schon zweimal bei der Blitzeinzelmeisterschaft und einmal beim Jugend-Open von Höhenkirchen gegen ihn. Doch mit schwarz spielend und nach zähem Ringen einigte man sich in einer interessanten Partie nach dem 45. Zug auf ein Remie im Bauernendspiel. L. Eicher setzte sich mit Weiß gegen S. Schmid durch. Nachdem M. Nerlinger und L. Eicher in der 5. Runde beide mit Schwarz ihre Partien gegen S. Schmid und L. Lusznat gewinnen konnten, stand der erste Qualifizierte L. Eicher fest. Doch auf Platz 2 stand mit gleicher Punktzahl und identischer Sonneborn-Berger-Wertung zwei Namen, M. Nerlinger und meiner.
Somit mussten wir in die „Verlängerung“, um zu entscheiden, wer nun den Pokal für den 2. Platz in Empfang nehmen durfte. Nach kurzer Verhandlung einigte man sich auf 4 Partien mit wechselnden Farben à 8 Minuten Bedenkzeit. In wirklich abwechslungsreichen Partien, die teils mit offenen Visier gespielt wurden stand es nach 3 Partien 1,5 zu 1,5. Somit hing alles von der letzten Partie ab. In dieser musste ich im Mittelspiel eine Leichtfigur für drei Bauern abgeben und mich dazu noch mit einem starken Angriff konfrontiert sehen. Doch einen Zug bevor ich nach einem Leichtfigurenopfer meines Gegners Matt gehen würde konnte ich das Ruder dank einigen Damenschachs herumreisen, die Damen sowie die restlichen Leichtfiguren tauschen und das Bauernendspiel gewinnen.
Somit wurde ich zweiter und bin nun für die Bayerische U18-Meisterschaft qualifiziert, von der ich dann auch berichten werde. Bei der Siegerehrung bekam ich dann meinen Pokal für die Vizebezirksmeisterschaft überreicht.
Mein persönliches Programm an diesem Tag ging dann aber noch mit der schönen Weihnachtsfeier des SC Garching weiter, bei der ich einige Glückwünsche entgegen nehmen konnte.
Ich möchte an dieser Stelle dem SC Garching und den Jugendleitern Michael Obermeier, Jan Englert und Karsten Schlinkmeier für ihre Unterstützung danken. Insbesondere Michael Obermeier, der zusätzlich jahrelang am Gisela-Gymnasium mit dem Co-Trainer Hr. Kupfer in der Schachgruppe mein Schachspiel verbessern konnte.