Rückblick auf die Doppelrunde der 2. Bundesliga

Mittwoch, 04 Dezember 2013 13:38

Am 23. und 24. November waren wir erstmals Gastgeber für zwei Wettkämpfe, weil der Spielplan der 2. Bundesliga diese Saison auf fünf Wochenenden verkürzt wurde. Organisatorisch stellte uns das vor eine große Aufgabe - insbesondere da die Säle des Bürgerhauses an diesen Tagen nicht zur Verfügung standen. Fündig wurde unser Vorstand bei der Musikschule Garching, in deren Beethovensaal wir spielen konnten.

Sportlich lief es leider nicht ganz so gut. Am Samstag spielen wir gegen den MSA Zugzwang 82 und der Mannschaftskampf sah lange Zeit sehr aussichtsreich aus. An den ersten drei Brettern erzielten wir sichere Unentschieden. Sowohl Jiri und Roland gegen die zwei Großmeister Kindermann und Hertneck als auch Egor gegen den Internationalen Meister Bromberger waren nie in ernster Gefahr, hatten aber zu keinem Zeitpunkt Gewinnchancen. An den restlichen Brettern stand es mit einer Ausnahme sehr gut. Diese Ausnahme war Harald, der kurz nach der Eröffnung einen Fehler beging, der ihn einen Bauern kostete und den gegnerischen Turm eindringen ließ. Harald wehrte sich zwar noch lange, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.

Einen glatten Mehrbauern im Doppelturmendspiel konnte Chris nach sehr gutem Mittelspiel sein Eigen nennen. Die Verwertung des Vorteils hätte aber mehr Präzision erfordert, als ihm an dem Tag gelang. Sein Kontrahent dagegen leistete dagegen großen Widerstand und konnte sich einen halben Punkt erkämpfen. Auch Johannes stand fast die gesamte Partie optisch überlegen, auch wenn kein handfester Vorteil vorhanden war. Kombiniert mit der sehr geringen Zeit seines Gegners, ließ das Optimismus zu. Johannes konnte dann aber keine Probleme für sein Gegenüber erzeugen, die dieser mit 30 Sekunden pro Zug nicht hätte lösen können.

Thorsten holte den zwischenzeitlichen Ausgleich. Anfangs hatte er die leicht schlechtere Stellung, konnte sie aber nach und nach verbessern. Im Springerendspiel gewann er aus dem Nichts einen Bauern. Selbst das garantierte zwar noch nicht den Gewinn, aber Thorsten schaffte es zum Schluss doch noch, den ganzen Punkt einzufahren. Die längste Partie spielte wie so oft Elena. Aus der Eröffnung kam sie mit einer sehr guten Stellung und hatte bald eine Qualität mehr. Ihr Kontrahent hatte noch einen Trumpf - einen Freibauern in der d-Linie, den er mit Dame und Springer unterstützte. Elenas Dame und Turm bekamen diesen nicht richtig in dern Griff und so gab Elena die Qualität zurück, um den Freibauern zu eliminieren. Das Damenendspiel wurde dann noch ausgespielt, fand aber keinen Sieger.

Fazit vom Samstag: Ein 4-4 gegen einen nominell in etwa gleich starken Gegner ist nicht zufriedenstellend, wenn das Gefühl vorherrscht, dass deutlich mehr drin war.

Am Sonntag erwartete uns die SG Pang-Rosenheim 1910. Auch dieses Team unterschied sich bzgl. des Elo-Schnitts nicht viel von uns, so dass ein spannender Wettkampf zu erwarten war. Daraus wurde aber leider nichts, weil die Rosenheimer den deutlich besseren Tag hatten.

Johannes holte einen schnellen halben Punkt, als noch alles ausgeglichen war. Chris musste im Gegensatz zum Vortag hart ums Remis kämpfen, konnte dieses aber erzielen. Egor konnte seinen Gegner völlig auseinander nehmen und gewann in beeindruckender Manier. Damit enden aber auch die guten Nachrichten.

Thorsten hatte eine komplizierte Partie, in der er eine Dame und eine Figur gab und dafür zwei Türme und zwei Bauern erhielt. Das war gar nicht schlecht, aber Thorsten hatte nach einer weiteren Abwicklung, mit der er eine Figur für zwei Bauern gewann, etwas Pech. Sein Läufer auf c1 hatte plötzlich keine Entwicklungsmöglichkeit und wurde für Thorsten zum Verhängnis. Auch Harald verlor am Sonntag. Er stand früh bedenklich und kam nicht mehr zurück ins Spiel, weil sein Gegner dies einfach nicht zuließ. Die dritte Verlustpartie ging auf Elenas Konto. Auch ihr Kontrahent spielte an diesem Tag recht stark, so dass Elena trotz erneut langer Partie diesmal nichts Zählbares beitragen konnte.

Jiri und Roland holten immerhin noch zwei Unentschieden. Jiri hatte zwischendurch ein gute Stellung, aber ohne ganz große Gewinnchanchen. Aufgrund des schlechten Zwischenstands riskierte er sehr viel und geriet noch in Verlustgefahr, konnte die Nierlage aber abwenden. Roland schaffte es in einer schwierigen Partie ein Damenendspiel mit Minusbauern remis zu halten.

Fazit vom Sonntag: In dem Wettkampf hatten wir leider Chance. Besonders ärgerlich sind die Resultate der anderen Spielorte, die bedeuten, dass wir inzwischen drei Mannschaftspunkte Rückstand auf Platz 8 haben. Mit dem Rücken zur Wand zu stehen, ist aber kein neues Gefühl für uns!

     SC Garching 1980 1 2371 -    MSA Zugzwang 82 1 2331 4 – 4
1 1 Stocek, Jiri 2543 - 1 Kindermann, Stefan 2504 0,5 – 0,5
2 2 Krivoborodov, Egor 2500 - 2 Bromberger, Stefan 2502 0,5 – 0,5
3 3 Loetscher, Roland 2414 - 3 Hertneck, Gerald 2487 0,5 – 0,5
4 4 Koepke, Christian 2347 - 5 Lammers, Markus 2348 0,5 – 0,5
5 5 Bredl, Harald 2349 - 6 Hoffmeyer, Falk 2305 0 – 1
6 6 Levushkina, Elena 2295 - 7 Krklec, Daniel 2270 0,5 – 0,5
7 7 Schmitz, Thorsten 2298 - 9 Gerstner, Bernhard 2152 1 – 0
8 12 Rusche, Johannes 2221 - 16 Brychczy, Felix 2080 0,5 – 0,5
                 
                 
     SG Pang-Rosenheim 1910 1 2349 -    SC Garching 1980 1 2371 5 – 3
1 1 Atlas, Valery 2451 - 1 Stocek, Jiri 2543 0,5 – 0,5
2 2 Froewis, Georg 2433 - 2 Krivoborodov, Egor 2500 0 – 1
3 3 Kreisl, Robert 2410 - 3 Loetscher, Roland 2414 0,5 – 0,5
4 4 Baldauf, Marco 2400 - 4 Koepke, Christian 2347 0,5 – 0,5
5 5 Berchtenbreiter, Maximilian 2410 - 5 Bredl, Harald 2349 1 – 0
6 6 Maurer, Jochen 2231 - 6 Levushkina, Elena 2295 1 – 0
7 9 Blaskowski, Johannes 2309 - 7 Schmitz, Thorsten 2298 1 – 0
8 11 Lindenberg, Georg 2145 - 12 Rusche, Johannes 2221 0,5 – 0,5