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Garching 6 gewinnt überzeugend auswärts

Donnerstag, 13 März 2014 01:11

Am Dienstag trat die 6. Garchinger Mannschaft gegen die 4. Mannschaft des SG Schwabing München Nord an. Nominell sind die Schwabinger eine der beiden schwächeren Mannschaften der Gruppe. Daher war die Vorgabe für den Abend ein klarer Sieg!

Überpünktlich traf ein Großteil unserer Mannschaft bereits um 19 Uhr im Alten-und-Service-Zentrum Milbertshofen ein. Von älteren Personen war aber keine Spur, stattdessen war der Raum voller Kinder. Kein Wunder, denn es fand gerade noch das Jugendschachtraining des MSA Zugzwang in lockerer Atmosphäre statt. Als Verein der selber aktiv Jugendarbeit betreibt, kann man die Vielzahl der dort anwesenden Jugendtrainer beloben.

Um 19:30 Uhr fing der Mannschaftskampf mit lediglich 15 Spielern an, denn Schwabing ließ das 8. Brett vorerst unbesetzt. Da saß Ersatzspielerin Julia, die erst drei Stunden vor dem Mannschaftskampf von uns rekrutiert wurde, wobei sie spontan und bereitwillig sofort zusagte. Ein kampfloses Brett wäre ihrem Einsatz nicht gerecht geworden.

Wir staunten nicht schlecht als kurz nach dem Start die Tür aufging und auf einmal Jan im Spielsaal stand. Da das TV-Programm heutzutage bekanntermaßen nicht mehr das Beste ist, suchte Jan verständlicherweise nach einem besseren Zeitvertreib. Da war er bei uns natürlich goldrichtig. Wir waren jedenfalls froh über die moralische Unterstützung.

Punktemäßig gab es dann allerdings die erste Enttäuschung, denn Siegmunds Partie endete sehr früh und heftig. Von der Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten kurzzeitig verwirrt, tauschte Siegmund irrtümlicherweise seine Figuren in falscher Reihenfolge ab. Das Ergebnis war Figurenverlust in unspielbarer Stellung: 0-1

Ersatzspieler Roman beendete seine Partie dann auch kurz darauf. Trotz eines Mehrbauerns hatte sich seine Stellung sehr verfahren und ein aktiver Plan war nicht zu finden. Nach reifer Überlegung nahm er schließlich das Remisangebot seines Gegners an: 0.5-1.5

Stefans Partie war in unter 30 Zügen beendet. Nach einem ungenauen Zug ging der Anzugsvorteil verloren und die Partie war erstmal ausgeglichen. Schwarz spielte jedoch zu passiv und geriet etwas unter Druck. Nach einem scheinbar normalen Zug des Gegners fand Stefan dann eine gewinnende Kombination. Schwarz war so geschockt, dass er anstatt des Läufers gleich einen Turm verlor und die Partie aufgab: 1.5-1.5

Rolf beendete seine Partie als Nächster. Nachdem die letzten Runden sehr bitter für ihn verliefen, ließ er diesmal seinem Gegner keine Chance. Mit seinem gewohnt aggressiven Figurenspiel konnte er in einer schönen Kombinationen eine Figur des Gegners gewinnen. Daraufhin forcierte er Abtausch nach Abtausch ohne seinem Gegner Raum zum Gegenspiel zu lassen. Die Figur brachte schließlich im Endspiel den verdienten Sieg und die Führung im Mannschaftskampf: 2.5-1.5

Inzwischen befand sich Julias Partie im Endspiel. In einer ausgeglichenen Stellung tauschten beide Spieler all ihre Figuren bis auf Turm + Läufer für Julia und Turm + Springer für Weiß mit jeweils vier Bauern ab. Julia konnte ihre Figuren aktiver und damit den Gegner vor so einige Probleme stellen. Zum Sieg sollte es dennoch nicht reichen und damit kam es zum wohlverdienten Remis: 3-2

Bis zu den nächsten Entscheidungen mussten wir ein wenig warten. Ersatzspieler Christopher hatte bis nahe zur Zeitkontrolle noch nicht mal 30 Züge in einer sehr zähen Partie gespielt. In einer dieser typischen Stellungen, die auf den ersten Blick recht harmlos erscheinen aber bei längerer Betrachtung ihre wahre Komplexität offenbaren, bot ihm sein Gegner das Remis an. Auf den restlichen Brettern sah es zu dem Zeitpunkt recht vielversprechend aus, daher willigte Christopher in das Remis ein: 3,5-2,5

Während Jan und Christopher seine Endstellung ausgiebig analysierten endete bei Jason das Mittelspiel. In einer materialgleichen Stellung feuerte Jason ein Kombinationsfeuerwerk ab, welches seinen Gegner zwang alle Figuren bis auf einen Turm abzutauschen. Im resultierenden Turmendspiel stand aber Jasons Turm deutlich besser. Dieser konnte schließlich zwei Mehrbauern erspielen wobei alle restlichen Bauern abgetauscht wurden. Mit seiner aktiven Königsstellung hätte sogar ein Bauer gereicht: 4,5-2,5

Grigor hatte von Anfang an einen festen Plan und zog ihn knallhart durch. Im Schotten verpasste er seinem Gegner erstmal einen Doppelbauern um dann die schwarze Initiative bis zum Endspiel auszuhalten. Mit knappen Zeitmanagement schaffte es Grigor dabei gerade so über die Zeitkontrolle. Im Schwerfigurenendspiel zeigten zwar beide schwarzen Türme auf den weißen König, der konnte aber leicht verteidigt werden. Da Grigor keine strukturellen Schwächen hatte, fiel dem Gegner auch nichts weiter ein als seine Dame hin und her zu bewegen. Schwarz selber hatte hingegen zwei Probleme: Den vorher erwähnten Doppelbauern und den isolierten a-Bauern. Durch geschicktes Manövrieren konnte Grigor eben diesen a-Bauern gewinnen und seinen eigenen (nun freien) a-Bauern langsam aber stetig zur 8. Reihe geleiten. Ein paar hilflose Schachs und eine Damenumwandlung später gab Schwarz schließlich auf zum Endstand von 5,5-2,5.

Mit dem finalen Ergebnis können wir sehr zufrieden sein und beruhigt in die Pause gehen.

Weiter geht es dann in zwei Wochen am Donnerstag zu Hause gegen die Schach-Union München.
 

DWZSG Schwabing München Nord 4SC Garching 1980 6DWZ2.5 - 5.5
1735 Peiker, Eberhard Dirix, Stefan 1543 0 - 1
1541 Rösch, Alfred Keuntje, Christopher 1753 0.5 - 0.5
1522 Pollauf, Thomas Gurzadyan, Grigor 1622 0 - 1
1545 Strunz, Heinrich Brozio, Jason 1632 0 - 1
1445 Mannschatz, Michael Bloms, Siegmund 1513 1 - 0
1638 Klopfer, Dieter Simon, Roman 1387 0.5 - 0.5
1345 Mencke, Hubert Brüchmann, Rolf 1329 0 - 1
1305 Hattenkofer, Paul Frowein, Julia 955 0.5 - 0.5