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Nur zu siebt wird gesiegt

Donnerstag, 27 März 2014 10:07

Nach fünf Runden steht fest, daß die vierte Mannschaft nur zu voller Form aufläuft, wenn sie dezimiert antritt. Die ersten beiden Runden gewannen wir, obwohl wir nur zu siebt antraten. Die nächsten beiden Runden mußten wir zu acht jeweils ein 4:4 hinnehmen. Gestern durften wir endlich wieder zu siebt, schon klappt es wieder mit dem Mannschaftssieg.

Aber zugegeben, die Gegner lassen sich nicht recht vergleichen.

In Runde 3 gegen die starke Jugendtruppe von Vaterstetten benötigte durchaus das Aufbieten aller Kräfte, um ein 4:4 zu erringen. Wobei angemerkt werden muß, daß die Gäste nur mit sieben Spielern antraten - aber das funktioniert halt nicht bei allen ;-)

Der Retter war an diesem Abend Hans. Nach Niederlagen von David und Helge, und einem Remisquartett durch Matthias, Christian, Thomas und Daniel, mußte er den ganzen Punkt einfahren. Der Gegner hatte das Problem, daß da durchaus Druck auf seiner Stellung war, auf lange Sicht zu viel - sowas ist gegen Hans oft tödlich, an diesem Abend, und bei der Motivation sowieso! 4:4

 

Runde 4 sah uns letzten Freitag in Sendling antreten, ebenfalls eine der Spitzenmannschaften der Liga  - und der bisher einzige Kampf, in dem beide Teams vollbesetzt antraten.

Und eigentlich sah es ganz gut für uns aus, ein 5:3 wäre zwischenzeitlich keine mutige Voraussage gewesen. Doch dann saß Matthias einem Trickbetrüger auf, dem er einen halben Punkt überlassen mußte, und Christian spielte mit Mehrfigur einen positionell guten Zug, der das Mehr und die Figur aber wieder hergab. Doch nur Remis. Nachdem Korbinian, David, Hans und Helge ebenfalls die Punkte teilten - wenn auch weitw eniger spektakuär als die beiden vorgenannten - war es diesmal an unserem Edeljoker Marcus, den vollen Punkt einzufahren. Die Stoenwall-Struktur seines Gegners zerlegte er mit viel taktischer Rafinesse, die aber anschließend auch noch für hohen Analysebedarf sorgte.

Zum Abschluß mühte sich Daniel noch mit Händen und Füßen gegen eine Niederlage in beengter Stellung und gegen gegnerische Freibauern - ein Remis wäre hier natürlich für uns gewinnbringend gewesen - doch sein Gegner ließ keine Ausflüchte mehr zu. 4:4

 

Daher also gestern in Runde 5 bei der Schach-Union - Matthias mußte kurzfristig passen - wieder zu siebt.

Das ficht keinen von uns an, auch wenn es ein wenig Zeit brauchte, bis wir in Schwung kamen. Dann aber, nach drei Stunden, fielen uns innerhalb von einer Viertelstunden vier reife Punkte in den Schoß! Daniel zeigte in einer sehr kompakten Stellung, daß eine Dame vor dem eigenen Figurenschild mangels Fluchtfeldern verlustig gehen kann. Helge drückte durch die Mitte, was schließlich zu entscheidendem Materialgewinn führte. Thomas bewies, das besser spielende Endspiele einfach gewonnen werden können. Und Hans sah sich einem Gegner gegenüber, der anfangs Bauern aus allen Himmelsrichtungen auf ihn zustürmen ließ, was er als eine klare Fehlanlage der Partie nachwies - aber bevor es richtig happig werden konnte, fiel beim Gegner schon im 30. Zug die Zeit.

Verblieben also noch die Bretter zwei bis vier. Bei David und Korbinian sah es sehr gut aus, während Christian sich durch ein Endspiel schlechter Läufer gegen flexiblen Springer quälte und quälen ließ. Am Ende sprang dabei trotz allen Widerstandsgeistes nichts zählbares raus.

Dann ereilte David das Schicksal. Am Damenflügel stand er überlegen, übersah jedoch ein elegant-spektakuläres Läuferopfer gegen seine Königsstellung. Im Verbund mit den dafür bereit stehenden schwarzen Bauern und Figuren, war urplötzlich auch schon nichts mehr zu retten.

Die Entscheidung fiel also an Korbinians Brett. Dieser hatte nach der zeitkontrolle die Möglichkeit zur dreimaligen Stellungswiederholung ausgeschlagen, und in Anbetracht dessen, daß der gegnerische König konkreter unter Attacke stand als sein eigener - auch wenn dort ein Freibauer zum entscheidenden Schlag anrollte - stattdessen weiter auf Angriff gespielt. Wie er dann tatsächlich am Ende nach gegnerischem Läufer- und eigenem Läuferrückopfer den ganzen Punkt gegen den dann endgültig schutzlosen monarchen einfuhr war sehenswert! 5:3

 

Nun liegen wir mit acht Mannschaftspunkten einen Punkt hinter Vaterstetten und einen vor Sendlng auf Rang zwei in der Tabelle. Vaterstettens Restprogramm liest sich leicht, und mit einem Aufstiegsrang könnten wir ja vermutlich eh nichts anfangen, also kein Grund, sich zu grämen.

Wichtig wäre es aber, herauszufinden, was nun wirklich besser ist - zu acht oder zu siebt. Bevor sich unvernünftigerweise wieder alle acht einsatzfähig melden, und das dann gar nichts bringt...

 

Wir werden sehen - nächste Woche gegen die Jungs von Südost 2!