Die Fünfte mit Auftakt nach Maß

Sonntag, 01 März 2015 17:40

Ja, da wurde also ein Team, das letzte Saison in der A-Klasse eine hervorragende Saison gespielt hat, nahezu komplett eine Klasse runtergestuft, unter anderem weil 'passiv' das neue 'aktiv' ist. Da bleibt einem nur, kräftig zu schlucken - einmal, zweimal, dreimal - und dann wieder loszulegen. In der Favoritenrolle, ist ja eh klar - Motto: Nie wieder B-Klasse. Also ließen wir es krachen am Donnerstag abend, zwei Remisen an den Außenbrettern flankierten sechs Siege, mit 7:1 schickten wir die Gegner heim!

 

Alle begann damit, dass wir moralische Unterstützung aus der Zentrale der Mannschaftsaufstellung bekamen, indem Jan sich in unsere Reihen schlich. Dafür ließ ich mich auf den Freitagabend vertrösten (wo ich im übrigen eine fürchterliche Partie in den Remishafen rettete, aber das ist eine andere Geschichte...).

 

Gregory schrieb an Brett 1 mal wieder an seiner Historie der graumsamsten Stellungen, mit dem Untertitel 'Trotzdem Remis!'. Sah schon übel aus, dachte auch der Gegner, hatte aber unterschätzt, wie schnell da Verteidiger plötzlich im Weg auftauchten. Also Remis.

 

Simon am zweiten hatte den ersten Punkt erzielt. Sein Gegner ging mit Schwarz in einer Stellung mit heterogenen Rochaden doch eher zögerlich vor, so dass nur einer angriff. Hätte er dann bei den Verteidigungszügen den Zeitverbrauch etwas zögerlicher behandelt, hätte er sicher die ein oder andere Ressource ausgegraben. So aber senkte sich alsbald das Unheil über ihn herab. Wirklich ein schneller Punkt für uns.

 

Von Olegs Partie habe ich leider nicht so viel gesehen, aber es hörte sich hinterher alles recht souverän an. Ist auch ein guter Punkt.

 

Christian fand schon in der Eröffnung einen taktischen Weg, den Gegner in eine bescheidene Stellung mit Minusbauern zu zwängen. Er stand drückend überlegen, verlor dann jedoch ein wenig den Faden. In Abwägung aller Eventualitäten hatten Weiß wie Schwarz schon eine Menge Zeit verbraucht, so dass in Zeitnot ein Schwerfigurenendspiel mit einer Menge Aktivität beider Seiten auf dem Brett stand. Doch Christian hatte immer noch mehr Potential in der Stellung, mit dem er die schwarzen Rettungsversuche am Ende auch taktisch widerlegen konnte.

 

Jan tat sich gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner lange schwer, optisch wurde es zwar recht früh ansehlich, aber greifbares schien nicht herauszuspringen. Doch der zunehmende Druck führte schließlich zu Ungenauigkeiten, die Jan den taktischen Übergang in ein klar besseres Endspiel ermöglichten. Dort legte sich der gegnerische König schließlich auch noch selbst Ketten an, Jan zog sie nur noch fest.

 

Die Partie von Hans wirkte lange Zeit nahezu blutleer, eher ein ermüdendes gegenseitiges Abtasten, das in dem Moment endete, als der Gegner ohne Not einen Bauern der Rochadestellung einstellte. Das war endlich mal eine überraschende Idee, aber auch schon das Ende.

 

Daniel und Michi, bei den beiden muss ich an dieser Stelle um Entschuldigung bitten - da sind zwar noch Erinnerungsfetzen bei mir vorhanden, aber für etwas aussagekräftiges reicht das nicht mehr. Am Ende standen die Zahlen 1 für Daniel und die Hälfte davon für Michi. Nächstes mal passe ich besser auf...

 

Das 7:1 gegen einen Mitfavoriten um den Aufstieg ist natürlich eine erste Duftmarke. Darauf sollten wir aufbauen, auch weil wir Jans Projekt, diese Saison in einer Handvoll Mannschaften, die aufsteigen, gespielt zu haben, nach Kräften unterstützen wollen! :-)