Jugend
Die schachspielenden Garchinger Schule, die Grundschule West wie das Werner-Heisenberg-Gymnasium, sind seit Jahren kontinuierlich Gast auf den Bayerischen Schulschach-Meisterschaften. Dieser Wettbewerb rotiert durch die bayerischen Bezirke und wurde in diesem Jahr erstmals in Garching ausgetragen, veranstaltet von der Bayerischen Schachjugend in Kooperation mit dem SC Garching 1980 e.V.
Am 16. März trafen sich dazu die besten Schulschachteams aus ganz Bayern im WHG, um in verschiedenen Altersklassen die bayerischen Meister und die Qualifikationsplätze für die Deutschen Meisterschaften auszuspielen.
Aus Garchinger Sicht waren natürlich die Teams der Grundschule West (eines im Hauptwettbewerb, drei bei den Grundschulmächen), des Werner-Heisenberg-Gymnasiums (ein Mädchenteam, eines in der zweitältesten Altersklasse WK II) von besonderem Interesse. Aber auch das Mädchen-Team des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim bestand komplett aus Spielerinnen des SC Garching 1980. wie auch zwei Mädchen des Gymnasium Geretsried hier Mitglied sind.
Das erste Wochenende der Winterferien brachte die Jugend-Einzelmeisterschaft des Bezirks auf den Terminplan unserer Jugendlichen. 153 junge Schachenthusiasten trafen sich in der Quiddestraße zum Ermitteln der Bezirksmeister samt Qualifikation für die Bayerischen Einzelmeisterschaft, zwanzig davon aus unseren Jugendgruppen.
Wie immer gab es neben gelungenen Kombinationen, Medaillen und Pokalen auch Aussetzer, Patzer und Tränen - nicht jedes individuelle Ergebnis war als Erfolg zu bezeichnen, doch insgesamt schnitten die Garchinger mehr als zufriedenstellend ab.
Meistertitel gab es für Elias Wunderlich in der U16, Liana Muhina in der U18w und Charlotte Prokscha in der U14w.
Vize-Titel gingen an Daniil Sabram in der U10, Jennifer Berger und Amelie Werner in der U12w (hier gab erst ein Stichkampf den unnötigen Ausschlag zugunsten der erstgenannten), Charlotte Prokscha in der U14 und Amelie Schmitt in der U16w.
Einige Garchinger waren für die Bayerische Meisterschaft bereits vorqualifiziert; Daniil Sabram (U10), Charlotte Prokscha (U14w), Alina Muhina (U16w) und Jamie Frowein (U18w), so dass nicht alle unter Erfolgsdruck standen.
Neue Qualifikationsplätze kamen nun hinzu für Theodor Feuchtinger (U10), Jennifer Berger (U12w), Elias Wunderlich (U16) und Liana Muhina (U18w). Manch anderer schrammte knapp an der Qualifikation vorbei, aber es gibt ja noch die Chance des Freiplatzantrags.
Normalerweise veranstalten wir vier Schulturnier im Schuljahr, doch in diesem Jahr ist die Begeisterung, die uns am Jugendnachmittag erreicht, derart gewaltig - Mitte Februar hatten wir als Rekord 49 Jugendliche vor Ort - dass wir all diesem Eifer ein weiteres Schulturnier schenken wollten. So geschehen also am 2. Februar, außerplanmäßig fand unser 41. Garchinger Schulturnier statt, und auch dort war der Andrang entsprechend groß, 48 Kinder am Start - gigantisch!
Auf dem Podest ganz oben stand aber ein ganz 'Alter', Daniel James Chua holte mit sieben Siegen aus sieben Partien wie erwartet souverän den Turniersieg, insgesamt schon sein sechster Erfolg.
Nur Daniel geschlagen geben musste sich mit Jennifer Berger auf dem zweiten Gesamtrang, damit auch bestes Mädchen, beste Grundschülerin, alles in einem - aber der 2. Platz ist hier natürlich noch höher zu werten.
Rang 3 ging mit nur einem halben Punkt weniger an Aditi Anaparthi, ihr zweiter Besuch auf dem Podest.
Die gleiche Punktzahl wie Aditi hatte auf Rang 4 Amelie Werner vorzuweisen, knapp - aber damit war ihr der Pokal als Bestes Mädchen sicher!
Am 27. Januar war es wieder so weit, erstmals im neuen Jahr stand ein Garchinger Schulturnier auf dem Turnierplan. Der Samstag versprach dabei einen spannenden Ausgang, da zeitgleich unser U20-Team in Freising der Landesliga Süd antrat und somit eine Menge Favoriten nicht in Garching zugegen waren. Umso mehr entbrannte ein enger Kampf um die Spitzenplätze mit spannenden Partien und teils dramatischem Ausgang.
44 Teilnehmer traten an, insgesamt sind es seit Beginn der Turnierserie vor zehn Jahren schon fast 1200 Teilnahmen!
Nicht ganz so lange Anlauf genommen hatte der Sieger dieses Tages. Mit zwei dritten Plätzen im Jahre 2021, zwei zweiten in 2022 und im vergangenen Jahr erneut einem drittem Platz reichte es nun in 2024 endlich zum ersten Gesamtsieg für Ferdinand Haider. Er ist der fünfzehnte Sieger der Turnierserie und hat sich diesen Erfolg mit seiner ruhigen und geduldigen schachlichen Weiterentwicklung wahrlich verdient.
Die U14- und U16-Mannschaftsmeisterschaften des Bezirks waren für den Dezember geplant gewesen, und wir hatten für all unsere Teams Bestbesetzung und mehr organisiert gehabt. Doch leider fiel dieser Termin dem Schnee-Chaos zum Opfer. Und für den neuen Termin Mitte Januar bekamen wir nicht mehr alle ans Brett - nun gut, trotzdem versuchen!
Bei unseren verschieden auf die Altersklassen verteilten Spitzenspieler entschieden wir uns dafür, der U16 den Vorrang zu geben. So stand die U14 gleich mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem gaben Daniil Sabram, Amelie Werner, Finn Lörinci, Anika Anaparthi und Sahasra Desabhatla ihr bestes, konnten einige Brettpunkte und zudem einen spektakulären 4:0-Erfolg gegen die Vertreteung des MSC 1836 einsammeln. Jede Menge Erfahrung und Turnierpraxis gab es dazu - wertvoll für allw kommenden Aufgaben.
Die U16 rechnete sich zurechte Chancen auf den Bezirkstitel aus, und gewann in der Aufstellung Elias Wunderlich, Noah Sajka, Daniel James Chua und Alina Muhina am ersten Tag auch alle drei Wettkämpfe souverän, einzig gegen die SF Dachau 1932 ging ein Brettpunkt verloren. Der kommenden Tag sollte die Entscheidung bringen, auch wenn wir auf Elias verzichten mussten, aber wir hatten mit Amelie Schmitt eine starke Spielerin von der Ersatzbank im Einsatz.
Zu Ende geht solch eine Meisterschaft meist viel zu schnell, und auch wenn sich die Erschöpfung am vierten Turniertag endgültig verfestigt, hat man sich doch an das schachliche und weitere Zusammensein genussvoll gewöhnt. Schade, Magdeburg, wir werden dich vermissen!
Für die letzte Runde sahen die Erfolgsaussichten unserer vier Teams recht unterschiedlich aus. Die besten hatte auf jeden Fall das erste U16w-Team mit Charlotte Prokscha, Amelie Schmitt, Laura Huber und Alina Muhina. Auf Rang fünf liegend gab es eine rechnerische Chance auf den dritten Platz, sollten die parallel stattfinden Wettkämpfe an der Spitze uns in die Karten spielen.
Mit einem schnellen Sieg von Alina und einem entspannten Schwarzremis seitens Charlotte an Brett 1 sah es schon früh gut für uns aus. Laura jedoch, die uns mit ihren Erfolgen maßgeblich in diese gute Tabellenposition manövriert hatte, sah sich einem Mattangriff ihrer Gegnerin ausgesetzt, den sie nicht abzuwehren vermochte. Doch noch hatten wir ja Amelie an Brett 2. In vorteilhafter Stellung fand sie jedoch keinen gefahrlosen Gewinnweg und willigte deshalb in ein Remis ein. Damit stand ein Mannschaftsremis fest, von dem nicht klar war, was es bedeutete. Erst nach Ende aller Partien und Wettkämpfe kam heraus, dass der vierte Platz erreicht wurde, und dass sich dies mit einem Mannschaftssieg auch nicht geändert hätte. Und auf jeden Fall ist das ein absolutes Spitzenresultat von Platz 10 der Setzliste aus und überhaupt das beste Ergebnis all unserer U16w-Teams in den letzten Jahren.
Auch unser zweites U16-Team fand am letzten Tag gut in die Spur. Von Aditi Anaparthi, Lasya Chennupati, Marlene Prokscha und Claudia Piffczyk gab es Siege an den Brettern 2 bis 4 und damit einen weiteren Mannschaftserfolg. Mit sieben Mannschaftspunkten, einem 12. Tabellenplatz (von Setzlistenplatz 19 aus) und einer klaren Überlegenheit den anderen zweiten Teams gegenüber, hatte niemand gerechnet. Am Ende hatte man ebensoviele Punkte wie die weiteren bayerischen Teams aus Oberkotzau (9.) und Roding (10.) - stark!
Die U16w, das war insgesamt eine extrem starke Garchinger Truppe!
Der dritte Wettkampftag ist, aus der Erfahrung der letzten Jahre, immer der schwerste. Es geht langsam an die Substanz, jeden Tag zwei Partien auf höchstem, weil nationalem Meiterschaftsniveau zu spielen. Was sind das nun für Teams, die dann noch vormittags wie nachmittags gewinnen können? Hier entscheidet sich, in welche Richtung es in der Tabelle geht.
Besonders hart erwischte es die U12w, die mit guter Ausgangsposition in den Tag startete, und mit einem Lauf noch Richtung Podestplätze hätte schielen können. Doch die Mädels aus Paderborn zeigten den unseren allzudeutlich, wer das Sagen hat. Am Nachmittag lief es, trotz frischen Blutes, Anika kam neu ins Team, nahezu genauso verheerend, einzig Viktoria konnte ein Remis erringen. Das war die Gesamtausbeute dieses Tages - eine Menge schachlicher Fehlentscheidungen führten zu einer Vorentscheidung, die klar gegen unser Quintett ausfiel. Da hilft nur, ausradieren und am letzten Tag noch versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben.
Ganz anders dagegen die Sachlage in der U16w. Gegen die Chemnitzerinnen sprangen am Vormittag zwar leidglich zwei Remisen heraus, doch am Nachmittag gab es ein hochspektakuläres Duell gegen Tübingen. Mit der DWZ im Hintertreffen ließen sich Charlotte, Amelie, Laura und Alina aber nicht beeindrucken und spielten allesamt starke Partien.
Der zweite Tag der DVM in Magdeburg, und es wurde klar, dass nicht nur unsere vier Mädchen-Teams im Blickpunkt stehen. Zusätztlich haben wir nämlich ein fünftes Team im Einsatz: 
Danica Berger und Tanja Werner betreuen den Verkaufsstand der Deutschen Schachjugend, bringen Kugelschreiber, Magneten, Schachbretter- und bücher sowie wichtige Schachmaskottchen unters schachbegeisterte Volk.
Währenddessen waren die Schachspielerinnen mit den Runden 3 und 4 beschäftigt.
In der U12w konnten sich dabei unser Quartett mit zwei knappen Siegen gegen den FC Bayern München und den Düsseldorfer SK 14/25 auf den fünften Tabellenplatz nach vorne spielen. Nun wartet mit der SchachAkademie Paderborn ein echtes Schwergewicht, aber die Ausgangsposition ist auf jeden Fall gut.
Zweiter Weihnachtsfeiertag, Bahnreise von München nach Magdeburg mit 21 Personen, wir hatten für den Umstieg in Halle/Saale Verspätung eingeplant, was sehr vorausschauend war, und gegen halb sechs waren wir dann auch endlich am Turnierort. Natürlich waren diejenigen mit PKW vor uns da gewesen, aber Hauptsache ohne Stress angekommen.
Neben dem Einchecken ins Hotel - bzw. in zwei Hotels, da unser U20w-Team in einem anderen Hotel und einem anderen Spielsaal untergebracht waren - hieß es erstmal sich zu akklimatisieren, Mannschaftsaufstellungen abzugeben, diversen Orgakram zu erledigen und sich dann zur Eröffnungsfeier zu begeben.
Diese gestaltete sich erfreulich kurz, wartete andererseits aber mit einer bittersüßen Überraschung für uns auf. Geehrt wurden im Verlaufe des Abends nämlich die Teams des Jahres 2022, einerseits das U10-Team des Düsseldorfer SV 1854. Andererseits wurde als Überraschungsteam die U14 des SC Garching 1980 geehrt, die im Vorjahr den Deutschen Meistertitel errungen hatte.
Was eine zweispältige Freude, wenn nun die damalige Leistung des Quartetts (Elias, Noah, Daniel, Tobias) seitens der DSJ nochmals anerkannt wird, andererseits aber genau diese DSJ dem Team die Teilnahme an der diesjährigen DVM und die Chance auf die Titelverteidigung verwehrte. Welch schwacher Trost ist so eine Auszeichnung im Vergleich zur möglichen Turnierteilnahme - und warum musste auf diese Weise die Bitterkeit an diesem Abend nochmal aufgerührt werden, schließlich konnte so auch niemand seine Ehrung persönlich erleben...
Am nächsten Tag wurde dann aber natürlich endlich Schach gespielt!
Zwischen Weihnachten und Neujahr ist es wieder so weit, die Deutschen Vereinsmeisterschaften (DVM) finden statt. Seit einigen Jahren sind wir dort regelmäßig Gast, jedoch mit unseren Teams an verschiedenen Orten. Dieses Jahr wird alles anders, denn die DVM aller Altersklassen finden zentral in Magdeburg statt.
Aus Garching sind dieses Jahr vier Teams am Start, Mädchenteams allesamt, aus den Altersklassen U20w, U16w (zwei Teams) und U12w. Ausgerechnet unsere letztjährigen Champions, das U14-Team ist jedoch nicht dabei, da dem Titelverteidiger kein Freiplatz zugestanden wurde. Doch wir wollen uns nicht erneut mit dieser bitteren, kaum nachvollziehbaren Entscheidung aufhalten, sondern uns auf die Tage freuen, die vor uns liegen!
Nahezu alle Spielerinnen steigen, teils mit elterlicher Begleitung, am zweiten Weihnachtsfeiertag in den Zug in München, um am späten Nachmittag in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt einzutreffen. 21 Personen an der Zahl - es wird sicher eine ganz besondere Zugfahrt, bevor wir in Magdeburg noch unsere Handvoll PKW-Fahrer treffen.