Zu Ende geht solch eine Meisterschaft meist viel zu schnell, und auch wenn sich die Erschöpfung am vierten Turniertag endgültig verfestigt, hat man sich doch an das schachliche und weitere Zusammensein genussvoll gewöhnt. Schade, Magdeburg, wir werden dich vermissen!
Für die letzte Runde sahen die Erfolgsaussichten unserer vier Teams recht unterschiedlich aus. Die besten hatte auf jeden Fall das erste U16w-Team mit Charlotte Prokscha, Amelie Schmitt, Laura Huber und Alina Muhina. Auf Rang fünf liegend gab es eine rechnerische Chance auf den dritten Platz, sollten die parallel stattfinden Wettkämpfe an der Spitze uns in die Karten spielen.
Mit einem schnellen Sieg von Alina und einem entspannten Schwarzremis seitens Charlotte an Brett 1 sah es schon früh gut für uns aus. Laura jedoch, die uns mit ihren Erfolgen maßgeblich in diese gute Tabellenposition manövriert hatte, sah sich einem Mattangriff ihrer Gegnerin ausgesetzt, den sie nicht abzuwehren vermochte. Doch noch hatten wir ja Amelie an Brett 2. In vorteilhafter Stellung fand sie jedoch keinen gefahrlosen Gewinnweg und willigte deshalb in ein Remis ein. Damit stand ein Mannschaftsremis fest, von dem nicht klar war, was es bedeutete. Erst nach Ende aller Partien und Wettkämpfe kam heraus, dass der vierte Platz erreicht wurde, und dass sich dies mit einem Mannschaftssieg auch nicht geändert hätte. Und auf jeden Fall ist das ein absolutes Spitzenresultat von Platz 10 der Setzliste aus und überhaupt das beste Ergebnis all unserer U16w-Teams in den letzten Jahren.
Auch unser zweites U16-Team fand am letzten Tag gut in die Spur. Von Aditi Anaparthi, Lasya Chennupati, Marlene Prokscha und Claudia Piffczyk gab es Siege an den Brettern 2 bis 4 und damit einen weiteren Mannschaftserfolg. Mit sieben Mannschaftspunkten, einem 12. Tabellenplatz (von Setzlistenplatz 19 aus) und einer klaren Überlegenheit den anderen zweiten Teams gegenüber, hatte niemand gerechnet. Am Ende hatte man ebensoviele Punkte wie die weiteren bayerischen Teams aus Oberkotzau (9.) und Roding (10.) - stark!
Die U16w, das war insgesamt eine extrem starke Garchinger Truppe!
Der dritte Wettkampftag ist, aus der Erfahrung der letzten Jahre, immer der schwerste. Es geht langsam an die Substanz, jeden Tag zwei Partien auf höchstem, weil nationalem Meiterschaftsniveau zu spielen. Was sind das nun für Teams, die dann noch vormittags wie nachmittags gewinnen können? Hier entscheidet sich, in welche Richtung es in der Tabelle geht.
Besonders hart erwischte es die U12w, die mit guter Ausgangsposition in den Tag startete, und mit einem Lauf noch Richtung Podestplätze hätte schielen können. Doch die Mädels aus Paderborn zeigten den unseren allzudeutlich, wer das Sagen hat. Am Nachmittag lief es, trotz frischen Blutes, Anika kam neu ins Team, nahezu genauso verheerend, einzig Viktoria konnte ein Remis erringen. Das war die Gesamtausbeute dieses Tages - eine Menge schachlicher Fehlentscheidungen führten zu einer Vorentscheidung, die klar gegen unser Quintett ausfiel. Da hilft nur, ausradieren und am letzten Tag noch versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben.
Ganz anders dagegen die Sachlage in der U16w. Gegen die Chemnitzerinnen sprangen am Vormittag zwar leidglich zwei Remisen heraus, doch am Nachmittag gab es ein hochspektakuläres Duell gegen Tübingen. Mit der DWZ im Hintertreffen ließen sich Charlotte, Amelie, Laura und Alina aber nicht beeindrucken und spielten allesamt starke Partien.
Der zweite Tag der DVM in Magdeburg, und es wurde klar, dass nicht nur unsere vier Mädchen-Teams im Blickpunkt stehen. Zusätztlich haben wir nämlich ein fünftes Team im Einsatz: Danica Berger und Tanja Werner betreuen den Verkaufsstand der Deutschen Schachjugend, bringen Kugelschreiber, Magneten, Schachbretter- und bücher sowie wichtige Schachmaskottchen unters schachbegeisterte Volk.
Währenddessen waren die Schachspielerinnen mit den Runden 3 und 4 beschäftigt.
In der U12w konnten sich dabei unser Quartett mit zwei knappen Siegen gegen den FC Bayern München und den Düsseldorfer SK 14/25 auf den fünften Tabellenplatz nach vorne spielen. Nun wartet mit der SchachAkademie Paderborn ein echtes Schwergewicht, aber die Ausgangsposition ist auf jeden Fall gut.
Zweiter Weihnachtsfeiertag, Bahnreise von München nach Magdeburg mit 21 Personen, wir hatten für den Umstieg in Halle/Saale Verspätung eingeplant, was sehr vorausschauend war, und gegen halb sechs waren wir dann auch endlich am Turnierort. Natürlich waren diejenigen mit PKW vor uns da gewesen, aber Hauptsache ohne Stress angekommen.
Neben dem Einchecken ins Hotel - bzw. in zwei Hotels, da unser U20w-Team in einem anderen Hotel und einem anderen Spielsaal untergebracht waren - hieß es erstmal sich zu akklimatisieren, Mannschaftsaufstellungen abzugeben, diversen Orgakram zu erledigen und sich dann zur Eröffnungsfeier zu begeben.
Diese gestaltete sich erfreulich kurz, wartete andererseits aber mit einer bittersüßen Überraschung für uns auf. Geehrt wurden im Verlaufe des Abends nämlich die Teams des Jahres 2022, einerseits das U10-Team des Düsseldorfer SV 1854. Andererseits wurde als Überraschungsteam die U14 des SC Garching 1980 geehrt, die im Vorjahr den Deutschen Meistertitel errungen hatte.
Was eine zweispältige Freude, wenn nun die damalige Leistung des Quartetts (Elias, Noah, Daniel, Tobias) seitens der DSJ nochmals anerkannt wird, andererseits aber genau diese DSJ dem Team die Teilnahme an der diesjährigen DVM und die Chance auf die Titelverteidigung verwehrte. Welch schwacher Trost ist so eine Auszeichnung im Vergleich zur möglichen Turnierteilnahme - und warum musste auf diese Weise die Bitterkeit an diesem Abend nochmal aufgerührt werden, schließlich konnte so auch niemand seine Ehrung persönlich erleben...
Am nächsten Tag wurde dann aber natürlich endlich Schach gespielt!
Zwischen Weihnachten und Neujahr ist es wieder so weit, die Deutschen Vereinsmeisterschaften (DVM) finden statt. Seit einigen Jahren sind wir dort regelmäßig Gast, jedoch mit unseren Teams an verschiedenen Orten. Dieses Jahr wird alles anders, denn die DVM aller Altersklassen finden zentral in Magdeburg statt.
Aus Garching sind dieses Jahr vier Teams am Start, Mädchenteams allesamt, aus den Altersklassen U20w, U16w (zwei Teams) und U12w. Ausgerechnet unsere letztjährigen Champions, das U14-Team ist jedoch nicht dabei, da dem Titelverteidiger kein Freiplatz zugestanden wurde. Doch wir wollen uns nicht erneut mit dieser bitteren, kaum nachvollziehbaren Entscheidung aufhalten, sondern uns auf die Tage freuen, die vor uns liegen!
Nahezu alle Spielerinnen steigen, teils mit elterlicher Begleitung, am zweiten Weihnachtsfeiertag in den Zug in München, um am späten Nachmittag in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt einzutreffen. 21 Personen an der Zahl - es wird sicher eine ganz besondere Zugfahrt, bevor wir in Magdeburg noch unsere Handvoll PKW-Fahrer treffen.
Wie weit weg die DWZ-Pokalturniere auch sind, eine große Garchinger Delegation ist immer vor Ort. Im schwäbischen Dillingen fanden sich so am 9. Dezember datumsgemäße neun Garchinger ein um die begehrten Pokale zu wetteifern.
Den größten Erfolg errang Amelie Werner in Amateur-Gruppe 4, in der sie alle drei Partien gewinnen konnte und neben dem Pokale vermutlich ein dreistelliges DWZ-Plus wird einstreichen können.
Ebenfalls gut dabei war Maxi Dratwa, der im kombinierten U12/U10-Turnier den zweiten Gesamtrang belegen konnte, vier Punkte errang und nur dem Turniersieger unterlag. Sein DWZ-Gewinn wird in nahe an seine erste vierstellige Wertungszahl bringen.
Im gleichen Turnier gelang zudem Emily Doberchak der zweite Rang in der U12-Wertung, Anna Nikulina der dritte Platz - beides beachtenswerte Ergebnisse.