Die Aufstellung unserer Gegner war mitunter eine der stärksten, die sie bieten konnten. Nicht verwunderlich bei uns als Tabellennachbarn; da zählt jeder Punkt!
Am ersten Brett mit Weiß hatte sich Lukas einen ordentlichen stabilen Vorteil erspielt, bot dann jedoch aufgrund eines familiären Zwischenfalls bereits früh Remis, welches sein Gegner in Anbetracht der schlechteren Stellung dankend annahm: ½ - ½
Die nächsten Ergebnisse ließen dann länger auf sich warten. Doch dann kamen sie auch schon wie aus der Pistole geschossen:
An Brett 2 musste Bernhard das Feld räumen und somit ging die Schach-Union München mit 1 ½ – ½ in Führung. An Brett 7 gab es dann in der Partie von Christian einen weiteren Remisschluss; woraufhin sich der Punktestand wie folgt erhöhte: 2 – 1
Daniel hatte der Druck seines Gegners im Mittelspiel eine Figur gekostet; trotz extrem zähen Verteidigungskünsten seitens Daniels tauschten sich bald mehrere Figurenpaare und mögliches Gegenspiel blieb aus: 3 – 1
Nach diesem Stand sah es um den Mannschaftskampf und den Klassenerhalt nicht mehr so rosig aus. Doch zur späten Stunde hin war uns Caissa wohlgesonnen und bot den umstehenden Spielern einen Krimi oberster Güteklasse! Nachdem Felix in einem leicht vorteilhaften Endspiel Remis gab, war klar, dass sich unsere Hoffnung auf die letzten drei verbleibenden Bretter stützte.
Die Zeit heilt alle Wunden, heißt es so schön. Doch in diesem Falle schuf die Zeit Wunden - bei unseren Gegnern. Alle drei verbleibenden Uhren unserer Gegner hatten Zeitnot zu verzeichnen. Unter dem Ticken der Uhr fiel die Leistung unserer Gegner rapide und der erste der davon Nutzen ziehen konnte war Hans. Mit Bravour verkomplizierte er das Spiel und schuf dem Gegner unangenehme Probleme, die er in mit der Uhr im Nacken nicht zu lösen im Stande war; „Zeit“ reklamierte Hans und gab uns damit wieder Grund zum Mitfiebern: 3 ½ – 2 ½
Werner dominierte das Brett seit dem Mittelspiel mit einer Bauernmasse, die der Gegner eindeutig unterschätzt hatte. Nachdem seine einzige Schwäche, der König in Sicherheit gebracht worden war, brach der Gegner in bereits verlorener Stellung dank einer absoluten Fesselung ein! Eine Spitzenleistung! 3 ½ – 3 ½ Ausgleich!
Am letzten noch spielenden Brett sah es jedoch düster aus. So manch einer fragte sich, wie sich der schwarze Läufer in der gegnerischen Königsstellung verirrt hatte, wo er gefangen war. Doch dank Zeit und scheinbar zu hoher Erwartungshaltung seines Gegenübers konnte Michael sich heraus boxen und ein gewonnenes Endspiel erreichen, worin seinem Gegner die Lust am weiterspielen ausblieb... 3 ½ – 4 ½ SIEG!!
Eine solche Spannung bekommt man im Rahmen des Schachsports sicherlich nur selten geboten, ähnelt die Leistung der 4. Mannschaft der Aufholjagd M. Carlsens auf V. Ivanchuk in Bilbao vergangenen Jahres!
Eine souveräne Leistung, sowohl von den Stammspielern der vierten als auch den drei Ersatzspielern aus der 5. Mannschaft: Lukas, Christian und Werner!
Schach-Union München 1 | 1905 | - | SC Garching 1980 4 | 1806 | 3½ - 4½ | |||
1 | 2 | Lampersberger, Erhard | 2061 | - | E | Wedrychowski, Lukas | 1722 | ½ – ½ |
2 | 3 | Stöckl, Florian | 1981 | - | 2 | Swienty, Bernhard | 1959 | 1 – 0 |
3 | 4 | Santl, Anton | 2002 | - | 3 | Dihm, Daniel | 1819 | 1 – 0 |
4 | 5 | Cramer, Christian | 1936 | - | 4 | Reinel, Felix | 1814 | ½ – ½ |
5 | 6 | Kovacic, Ivan | 1829 | - | 5 | Neidl, Hans | 1818 | 0 – 1 |
6 | 7 | Sibisan, Catalin | - | E | Obermeier, Michael | 1805 | 0 – 1 | |
7 | 8 | Reinecke, Klaus | 1898 | - | E | Heindl, Christian | 1770 | ½ – ½ |
8 | E | Woitinas, Sebastian | 1626 | - | E | Scheuerer, Werner | 1744 | 0 – 1 |