Fast schon traditionell machte Harald den Anfang gemäß seinem Motto "spät kommen, früh remisieren". Er konnte seinen Gegner mit Springerpaar gegen Läuferpaar unter Druck setzen und bot in vielleicht noch leicht besserer Stellung, aber mit drohender Zeitnot erfolgreich Remis. Wieder gingen wir am Spitzenbrett in Führung: Roland konnte in einer Partie mit heterogenen Rochaden den gegnerischen König unter Druck setzen und durch eine "petite combinaison" eine Qualität und postwendend die Partie gewinnen. Praktisch im Gegenzug erfolgte der Ausgleich am dritten Brett: Nach beiderseits unorthodoxer Eröffnungsbehandlung schaffte es Johannes lange nicht, seiner freilaufenden Monarchin eine Ruhestätte zu organisieren. Zwar löste er dieses Problem schließlich, musste aber dann feststellen, dass in der Zwischenzeit auch der Gatte sich nach einem ruhigen Plätzchen gesehnt hätte... 1,5:1,5 nach ca drei Stunden, und in drei von fünf verbleibenden Spielen brannte das Brett lichterloh.
Jan musste als Nächstes die Waffen strecken: Er war gut aus der Eröffnung gekommen, fand dann aber nicht den geeigneten Plan und tauschte die falschen Figuren ab, so dass sein Gegner ihn im Endspiel Bauer um Bauer abschrauben konnte. Benjamin steuerte das nächste Schwarz-Remis bei: Eine beiderseits solide geführte Partie überschritt wohl nie die Remisbreite. Gelungener Einstand unseres Neuzugangs aus Regensburg! Jochen vergab die Chance zum Ausgleich: Gegen Ende der Eröffnungsphase hatte sein Gegner zu sorglos gespielt, so dass er kraftvoll im Zentrum vorstoßen konnte. Anstatt aber weiter Druck im Zentrum zu machen, wickelte er in ein Endspiel mit Damen, zwei entfernten Freibauern und ungleichfarbigen Läufern ab, in dem aber sich der weiße König als zu empfindlich erwies, um ernsthaft auf Gewinn spielen zu können. Auch Markus konnte mit gewohnt hartem Service seinen Gegner massieren: Der in Garchinger Schachkreisen einschlägig bekannte Gegner (Christoph) verteidigte sich aber zäh und konnte die Stellung geschlossen halten, so dass kein Durchkommen war.
Beim Stand von 3:4 stand nun Thorsten vor der Aufgabe, seine Partie gewinnen zu müssen. Dabei hatte er schon sehr früh eine Verluststellung mit einer Minusqualität auf dem Brett. Immer wieder schaffte er es aber, seinem Gegner Probleme zu bereiten und hatte zwischenzeitlich sogar die Möglichkeit, "den Sack zuzumachen". Am Ende musste er in die Stellungswiederholung einwilligen, um seinem Gegner nicht die Möglichkeit zu Bauernumwandlung zu geben.
Tapfer gekämpft und gegen DEN Ligafavoriten nur 3,5 verloren - am Ende bleibt aber das schale Gefühl, dass am heutigen Tag für unsere beiden ersten Mannschaften mehr drin gewesen wäre als sieben Brettpunkte und null Mannschaftspunkte ... Nichtsdestoweniger sei an dieser Stelle allen Fans ein großes Dankeschön gesagt! Es macht einfach Spaß, nicht nur in einer Mannschaft zu spielen, die sich glänzend versteht, sondern der auch noch von weiten Kreisen des Vereins aktiv die Daumen gedrückt werden!!!
SC Garching 1980 1 | 2274 | - | FC Bayern München 1 | 2391 | 3½ – 4½ | |||
1 | 2 | Lötscher, Roland | 2364 | - | 1 | Bromberger, Stefan | 2511 | 1 – 0 |
2 | 3 | Bredl, Harald | 2362 | - | 6 | Belezky, Alexander | 2430 | ½ – ½ |
3 | 4 | Rusche, Johannes | 2233 | - | 7 | Jorczik, Julian | 2392 | 0 – 1 |
4 | 5 | Schleich, Markus | 2286 | - | 8 | Renner, Christoph | 2432 | ½ – ½ |
5 | 6 | Schmitz, Thorsten | 2329 | - | 10 | Meister, Peter | 2428 | ½ – ½ |
6 | 7 | Schöllmann, Jochen | 2264 | - | 11 | Reich, Thomas | 2391 | ½ – ½ |
7 | 8 | Rücker, Benjamin | 2234 | - | 13 | Unzicker, Ferdinand | 2323 | ½ – ½ |
8 | 14 | Englert, Jan | 2120 | - | 16 | Schütz, Günter | 2218 | 0 – 1 |