Spitzenreiter der 2. Liga entwischt ins Unentschieden

Sonntag, 15 Januar 2012 23:59

 

 

SC Garching - Bindlach-Aktionär    4:4

 

 

Starke Vorstellung unserer Ersten beim Heimkampf gegen den Spitzenreiter der zweiten Liga, Bindlach. Nur um Haaresbreite verfehlten die Garchinger den Heimsieg, obwohl es zeitweise an fast allen Brettern sehr gut ausgesehen hatte.

 

"Acht Bretter, und keine einzige ordentliche Eröffnung", so lautete Benjamins Fazit nach einer guten Stunde. Es sah aber so aus, als würden die unorthodoxen Stellungen die Garchinger begünstigen. Konsequent wurden die guten Partien dann auch in der "Mittelachse" in Punkte verwandelt: Thorstens Taktik, dass sich durch Dominanz der schwarzfeldrigen Felder schon mal gut eine gefühlte Bretthälfte fest in seiner Hand befinden sollte, zahlte sich aus. Prompt schlug es lautstark beim weißen König ein, der kurz darauf die Waffen streckte. Markus legte gleich nach, auch er kraftvoll auf den schwarzen Feldern unterwegs. Als schon nach gut 20 Zügen zwei weiße Damen auf dem Brett ihre Kreise zogen, hatte sein Gegner keine Lust mehr... 2:0-Führung bei durchaus ansehnlichen Stellungen auf den anderen Brettern ließen sich nach drei Stunden sehen!

 

Aber Bindlach zeigte Kampfgeist: Haralds Gegner opferte Material, um dem weißen Monarchen auf den Pelz zu rücken. Auch durch ein Besänftigungsopfer war der schwarze Angriff nicht vernünftig einzubremsen; schließlich fiel Haralds Zeit in kritischer Stellung. Johannes hielt lange Zeit gut mit, aber in Zeitnot übersah auch er eine taktische Wendung. Ausgleich zum 2:2! Gut, dass Benjamin gleich den Vorsprung wiederherstellen konnte: Er hatte seinen Gegner aus der Eröffnung heraus sauber überspielt, seine beiden Springer hatten mit festen Krakenarmen die weiße Stellung fest im Griff. 3:2, zwei gut stehende Partien und eine sehr kritische waren noch zu spielen.

 

Roland war in einem "Endspiel" mit Mehrqualität gegen Bauer gelandet, bei dem am Ende gleich fünf Freibauern einen heißen Tanz versprachen. Bevor es aber so weit kommen konnte, versandete die Partie im Dauerschach. Auch bei Claus stand am Ende eine Mehrqualität auf dem Brett, aber die hatte sein Gegner vorher gegeben, um sich in ein remisliches Endspiel zu retten. Damit 4:3 für Garching, und Jochens turbulente Partie würde den Ausschlag geben. Er hatte aus aussichtsreicher Position in der Eröffnung keinen zählbaren Vorteil rausholen können und geriet in eine Kombination, die ihn erst mal einen Bauern kostete. Im weiteren Verlauf des entstandenen T+S-Endspiels gab er einen weiteren Bauern, um seine beiden Figuren zu aktivieren. Und siehe da: Kurzfristig schien es so, als sollten zwei Damen auf dem Brett erscheinen, wobei Jochen mit Schach (und Partiegewinn) einziehen konnte. Hier fand sein Gegner gerade noch einen Weg, um dies zu verhindern. Anstatt hier ins Dauerschach abzuweichen (zwei Partien liefen noch), wählte Weiß jetzt einen Weg, der scheinbar einen glatten Mehrturm versprach. Indes: Der schwarze Springer, der sechs Züge vorher noch auf g1 ein Jammerdasein geführt hatte, opferte sich in einer studienhaften Wendung plötzlich auf g8! Dies führte zu einer schwarzen Dame und der Materialverteilung T+S+B vs D+B. Als Schwarz dann seinerseits den Bauern kompensationslos hergab, war das rettende Remis zum Greifen nahe. Indes gelang es Jochen im Zeitnotdrama gegen Ende der sechsten Stunde nicht mehr, von der einen halbsoliden Festung ins rettende Bollwerk unter Aufgabe des letzten Bauern umzuschalten und wurde mattgesetzt. 

 

Damit 4:4 am Ende eines harten Kampfs! An der Spitze der Tabelle zeichnet sich ein Zweikampf Bindlach-Erfurt ab, der im direkten Kampf in der vorletzten Runde seinen Höhepunkt nehmen könnte. Die Abstiegszone beginnt spätestens auf Platz 6, so dass weiterhin jeder Brettpunkt zählt.

 

 

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