Zunächst begann der Mannschaftskampf aber erst mal damit, dass er nicht begann. Die leicht verspätete Abgabe der Mannschaftsaufstellung wurde zum Anlass genommen, den Garchingern eine Vierminuten-Zeitstrafe aufzubrummen. Es liefen also zunächst an acht Brettern die Garchinger Uhren. Solchermaßen in Stimmung gebracht, gingen wir nur noch motivierter ins Rennen. Benjamin beendete seine Partie zuerst. Nach der Eröffnungsphase war kein konkreter Plan absehbar, so dass es Benjamin stattdessen (erfolgreich) mit einem Remisangebot versuchte.
Es folgte eine lange Phase, in denen sich die Garchinger an den verbliebenen Weißbrettern konkrete Vorteile erspielen konnten, während sie an zwei Brettern ums Überleben kämpften. Nach knapp vier Stunden folgten zwei weitere Remis: Harald konnte seine Vorteile am Ende doch nicht in einen vollen Punkt umwandeln und willigte daher ins Remis ein. Jochen war bequem aus der Eröffnung gekommen, hatte bei den Verwicklungen im Mittelspiel erfolgreich gegenhalten können und opferte schließlich einen Turm, um ein Dauerschach geben zu können.
Thorsten schoss den Führungstreffer. Sein Gegner fand in passiver Stellung nicht immer die genauen Züge und musste sich schließlich dem Druck beugen. Nach vier Stunden also 2,5:1,5 Führung, zwei aussichtsreiche Bretter und zwei weniger positive. Markus wehrte sich gegen großmeisterliche Gegnerschaft lange, wurde aber in der fünften Stunde dann niedergestreckt.
Claus brachte uns dann wieder in Führung: Er konnte im Endspiel den drohenden Verlust seines letzten Bauern vermeiden und schickte seinen Springer ins Rennen, der wie eine Krake das Brett, den gegnerischen Turm und im finalen Mattangriff auch den feindlichen König dominierte. Just in diesem Moment gelang es auch Roland, seinen Kopf endlich aus der Schlinge zu ziehen. Lange massiert mit Minusbauer im Endpiel Turm+ungleichfarbige Läufer, schob er kontinuierlich seinen letzten Joker, den a-Bauern nach vorne und konnte mit den daraus resultierenden Drohungen am Ende ins Remis abwickeln. Jiri hatte seinen Gegner aus der Eröffnung heraus mit dem Läuferpaar befeuert. Im Turmendspiel mit Mehrbauer fand sein Gegner zwischenzeitlich noch zäh eine Möglichkeit, mit nacktem Turm sogar gegen zwei Bauern zu überleben, aber Jiri rief routiniert seine Endspielkenntnisse ab (das Turmendspiel mit Läuferbauer ist gewonnen, wenn der gegnerische König auf der langen Seite abgedrängt wird) und brachte den letzten vollen Punkt nach Garching.
Seit nunmehr fünf Spieltagen unbesiegt, haben wir damit erstmals in dieser Saison die Abstiegszone verlassen! Allerdings ist nur mit einem Sieg in der letzten Runde der Nichtabstieg sicher, bei allen anderen Ergebnissen sind wir auf Schützenhilfe der anderen Teams angewiesen. Am 15. April steigt also der entscheidende Heimkampf, und wir würden uns über möglichst viele Schlachtenbummler sehr freuen!
ESV Nickelhütte Aue 1 | 2398 | - | SC Garching 1980 1 | 2337 | 3 – 5 | |||
1 | 1 | Meijers, Viesturs | 2490 | - | 1 | Stocek, Jiri | 2606 | 0 – 1 |
2 | 2 | Slobodjan, Roman | 2530 | - | 2 | Lötscher, Roland | 2368 | ½ – ½ |
3 | 3 | Gaponenko, Inna | 2416 | - | 3 | Bredl, Harald | 2362 | ½ – ½ |
4 | 4 | Prohaszka, Peter | 2553 | - | 5 | Schleich, Markus | 2284 | 1 – 0 |
5 | 6 | Spieß, Gunter | 2420 | - | 6 | Schmitz, Thorsten | 2337 | 0 – 1 |
6 | 7 | Vasilevich, Tatjana | 2410 | - | 7 | Schöllmann, Jochen | 2264 | ½ – ½ |
7 | 10 | Wichmann, Cliff | 2361 | - | 8 | Rücker, Benjamin | 2229 | ½ – ½ |
8 | 16 | Peil, Christoph | 2007 | - | 9 | Pitschka, Claus | 2242 | 0 – 1 |