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Garching 1 trotzt Elofavorit MSA Zugzwang ein 4-4 ab

Mittwoch, 30 November 2022 14:01

Am Samstag, den 26.11., spielte die Garchinger Erste in der 2. Bundesliga gegen die MSA Zugzwang, gegen die wir in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr gewinnen konnten.
Auch wenn sich das leider nicht ändern sollte, waren wir mit einem 4-4 letztlich denkbar nahe dran:


Zunächst willligte Harry mit Weiß an Brett 6 ins Remis ein, nachdem seine Mikrovorteile nach und nach verpufften.

Volkers Stellung war recht früh bedenklich, nachdem er sich mit Weiß im Nimzoinder etwas zu gierig einen Bauern auf Kosten der Entwicklung einverleibt hatte.
Im Anschluss gab es nach Qualitätsverlust nur noch wenige Momente, die Chancen auf Gegenspiel aufrecht zu erhalten, welche Volker leider nicht nutzen konnte.

In seiner Zeitnotphase bekam Johannes mit Weiß ein Remisangebot, welches er in Anbetracht der verbleibenden Stellungen auf den Nebenbrettern kaum ablehnen konnte.
Vorausgegangen war eine seltene Untervariante im Vorstoß-Caro-Kann, bei dem Schwarz letztlich in seiner bestens bekannte Französischstruktur inklusive thematisch latent schwachem Weißfeldläufer landete. Die Schlussstellung bot zwar noch aussichtsreiches positionelles Spiel, aber die technische Umsetzung hätte sehr genaues Spiel und somit viel (nicht vorhandene) Zeit erfordert.

Recht bald danach realisierte Jan seine gewonnnes Springerendspiel, nachdem er sich in einem damenlosen Mittelspiel durch die Kombination von taktischem und positionellem Spiel einen gesunden Mehrbauern einverleibte. Vorausgegangen war die Fianchettovariante in der Caro-Kann-Fantasy-Variante, die im Gegensatz zu manch anderen Untervarianten als sehr angenehm für Weiß gilt.

Christoph spielte mal wieder seinen Holländer und hielt die ganze Partie immer mindestens im dynamischen Gleichgewicht. Als er zwei Bauern und Leichtfigur für einen Turm hatte, sahen seine schon etwas vorgerückten verbundenen Freibauern gegen die etwas unkoordinierten gegnerischen Figuren eigentlich ganz vielversprechend aus. Aber sein Gegner verteidigte sich umsichtig und bald darauf einigte man sich auf Remis.

Egor griff mit Schwarz trotz Unbeliebtheit unter Großmeistern und gegnerischem Theorieexperten zum sizilianischen Drachen, was bald dazu führt, dass die Stellung sehr kompliziert wurde.

Während Weiß am Damenflügel Bauern und Qualität abräumte, fraß sich Egors h-Bauer über g4 nach g2 durch. Nun brachte Egor das Kunststück zustande, seinen im Drachen notorisch gefährdeten König in der h-Linie zu "verstecken" und gleichzeitig mit zwei Leichtfiguren, Dame und Freibauer unparierbare Drohungen gegen den weißen König und zur Bauernumwandlung aufzustellen.

Lena bekam es mit Schwarz mit dem eher seltenen Jobava-London-System zu tun, in dem ihr Gegner zunächst auf dem Königsflügel aggressiv mit g4 nebst g5 vorging.

Als Elena mit nicht ideal stehenden Figuren lang rochierte, wandte sich ihr Gegner diesem Flügel zu und brach bei (natürlich selbst lang rochiertem König) und eigener Königssicherheit dort durch und gewann die Partie.

Nun verblieb nur noch Chris, bei dem man nach der Eröffnung lange nicht wusste, wer besser steht. Mit Schwarz hatte er lang rochiert und den optisch besseren Läufer, der auf h2 in Richtung des weißen Königs schielte. Anschließend schaffte es sein Gegner jedoch einen zunächst prächtig aussehenden Springer auf g6 vor dem Bauern auf g7 zu installieren.
Genau jener Springer machte aber nach Läufertausch und Turmtäuschen auf der aufgegegangen e-Linie plötzlich überhaupt keine gute Figur mehr, als der weiße König plötzlich recht nackt da stand.

In horrender Zeitnot hätte Chris dreizügig mit Springer und Dame aufgrund der Kombination von Matt- und Gabeldrohnungen die gegnerische Dame gewinnen können, aber das schnell gespielte natürlich aussehende Schach in Königsnähe vertat diese Chance.

Auch danach war nochmals eine Abwicklung in ein gewonnenes Endspiel möglich, aber dies war auch nach dem 40.Zug nicht so leicht zu sehen, da es viele vielversprechende Fortsetzungen gab.

Letztlich wurde es dann ein 4-4, welches wir vor der Begegung mit Kusshand genommen hätten, sich aber danach eher wie ein Mannschaftspunktverlust anfühlte.

 

SC Garching   4 4   MSA Zugzwang  
1 GM 2526 RUS Egor Krivoborodov   1 : 0   Stefan Bromberger GER 2475 GM 2
2 IM 2480 CZE Jan Vykouk   1 : 0   David Shengelia AUT 2466 GM 3
4 IM 2301 GER Christian Köpke   ½ : ½   Valentin Baidetskyi UKR 2452 IM 4
5 FM 2305 GER Johannes Rusche   ½ : ½   Stefan Kindermann AUT 2459 GM 5
6 IM 2301 GER Christoph Renner   ½ : ½   Gerald Hertneck GER 2470 GM 6
7 FM 2297 GER Harald Bredl   ½ : ½   Robert Zysk GER 2402 IM 7
8 WGM 2260 GER Elena Köpke   0 : 1   Dr. Falk Hoffmeyer GER 2320 FM 10
9 FM 2282 GER Volker Seifert   0 : 1   Erasmus Gerigk GER 2328 FM 11