Am 05.03.2023 war nun Bayern 4 zu Gast, die mit uns das Schicksal teilen, sollten sie Meister werden (diese Ambition war vor diesem Spieltag durchaus reell) nicht aufsteigen dürften, weil sie in der Landesliga Süd schon vertreten sind. Zum Verlauf des Kampfes:

Einen überraschend schnellen Punkt konnte Johannes Brettner an Brett 6 einfahren, nachdem ihm seine Gegnerin ausgangs er der Eröffnung eine ganze Figur abgeluchst hatte. Es gelang ihm jedoch, die Stellung zu öffnen und gegen den im Zentrum hängen gebliebenen König einen heftigen Angriff zu fahren, der letztlich durchschlagend war. Damit war das Score wieder ausgeglichen 1:1, denn wir mussten Brett 7 verwaist lassen. Den zweiten vollen Zähler konnte Kartsen Schlinkmeier auf Brett 3 verbuchen, dessen Gegner das Londoner System auf das Brett stellte, sich aber in dem von Karsten gewählten Abspiel ganz offensichtlich nicht zurecht fand und schon für die ersten Züge eine Unmenge Zeit verbrauchte. Er büsste trotzdem einen Bauern kompensationslos ein und wurde, nachdem er auch noch eine Qualität geben, musste glatt überspielt. Auf Brett 2 hatte man lange den Eindruck, dass die Gegenerin von Sven Schindler in der von ihr gewählten Nimzoindischen Verteidigung alles voll im Griff hätte, zumal es ihr auch noch gelang, mit einer kleinen Kombination einen Bauern einzustreichen. Doch im weiteren Verlauf verlor sie zunehmend den Faden und überreizte ihre Stellung. Mit einem taktischen Kniff und dem Gewinn einer ganzen Figur beendete Sven diese Partie zu seinen Gunsten. Eine komplizierte Positionspartie entwickelte sich bei Richard Schreiner am Brett 1. Lange schien es so, als könnte sein Gegner seinen Raumvorteil, den er ausgangs einer Katalanischen Eröffnung erlangt hatte, zu einem Königsangriff nutzen zu können. Nach und nach konnte Richard jedoch diese Absichten entkräften und das Spiel zumindest ausgleichen. Am Ende war es schon an seinem Gegner, die Stellung soweit zu vereinfachen, dass eine Punkteteilung das logische Resultat dieser spannenden Partie war. An Brett 4 hatte ich eine ruhige Partie auf dem Brett. Mein Gegner wählte eine als sehr solide geltende Aufstellung gegen den Trompowsky-Angriff. Doch nach einigen passiven Zügen fand er sich in einer Druckstellung wieder ,die ich in ein für ihn unangenehm zu verteidigendes Turmenspiel überführen konnte. Der Versuch, sich unter Bauernopfer zu befreien mißlang, so dass ein ganzer Punkt in unsere Liste eingetragen werden konnte. Somit war der Mannschaftssieg schon unter Dach und Fach! An Brett 5 hatte  Volker Wittke in dem von ihm gewählten Wolga-Gambit die Möglichkeit, nachdem er sich im Zentrum seinen Gambitbauern mit einem taktischen Kniff wieder geholt hatte, dieses  mit Bauern zu besetzen und Raumvorteil zu erlangen. Volker entschied sich jedoch für einen anderen Spielplan, der zu einem komplizierten Figurenspiel führte. Die Partie schien nie das dynamische Gleichgewicht zu verlassen, obwohl diese jederzeit bei Ungenauigkeiten zu dieser oder jener Seite hätte kippen können. Am Ende war die Punkteteilung ein logisches Resultat. An Brett 8 hatte Emily Alferova eine langwierige Positionspartie auf dem Brett. Sie wählte die heute moderne Form der Italienischen Verteidigung. Nach ruhigem Verlauf wurden nach und nach alle Figuren getauscht und der einhellige Tenor war, dass das Bauernendspiel, in dem sie sich wiederfand verloren für sie sein müsse. Aber sie belehrte die Skeptiker eines besseren und konnte ihre Partie remisieren!

Somit das finale Ergebnis:

                      Garching 3        - Bayern 4            5,5:2,5

                    1  Schreiner         - Manucharyan       0,5:0,5

                    2  Schindler         - Butenandt             1 : 0

                    3  Schlinkmeier    - Kaya                     1 : 0

                    4  Gradwohl         - Czöppan               1 : 0

                    5  Wittke             - Lawrenz              0,5:0,5

                    6  Brettner          - Diermeier              1 : 0

                    7  Guclu              - Graf                       -+

                    8  Alferova          - Dietz                   0,5:0,5

Erwähnt werden darf auch noch, dass wir bisher im Jahr 2023 noch keine einzige Verlustpartie verbuchen mussten! 

Somit ergibt sich zwei Runden vor Schluß folgendes Tabellenbild:

                   1. Roter Turm Altstadt            11:3    30,5

                   2. Garching 3                        10:4    32,5

                   3. Haar                                 10:4    32,5

                   4. Bayern 4                             8:6    32,5

                   5. Kempten                             8:6    28,0

                   6. SK Rochade Augsburg          7:7    25,0

                   7. Marktoberdorf                     6:8    25,0   

                   8. Dillingen                             5:9    25,0

                   9. Sendling                             3:11  23,0

                  10.Haunstetten 2                     2:12  19,0

Für uns geht es nun am nächsten Sonntag (19.03.23) nach Sendling und am 23.04.23 gibt es den ultimativen Showdown in Garching.

Nämlich: Garching 3 - Roter Turm Altstadt !