Jedoch musste unser Gegner unbedingt gewinnen und hoffen, dass Haar ein Ausrutscher passiert, dann wäre der RT Altstadt Meister geworden und in die Landesliga aufgestiegen.
Von der Papierform war es eine Begegnung zweier fast gleichwertiger Teams und entsprechend ausgeglichen verliefen auch viele Partien. So neutralisierte Richard Schreiner an Brett 1 den stürmischen Bauernangriff am Königsflügel, den sein Gegner gegen die gewählte Rubinstein-Variante in der Französischen Verteidigung führte. Es entstand eine Stellung mit augenscheinlichem dynamischen Gleichgewicht, in der sich die Kontrahenten auf eine Punkteteilung einigten. Gegen die Hölländische Verteidigung, die der Gegner von Karsten Schlinkmeier an Brett 4 spielte, wählte Karsten einen soliden Aufbau. Sein Gegner fand eine aktive Aufstellung und glich die Partie bald aus, so dass auch hier ein baldiges Remis das Resultat war. An Brett 2 konnte Sven Schindler zum wiederholten Male die Abtauschvariante gegen die Slawische Verteidigung seines Gegners spielen. Mit den Feinheiten dieser Position scheinen seine Gegner gerne überfordert. So auch diesmal, als es für Schwarz schon ganz früh hieß, sich von einer Qualität zu verabschieden. Ein Verzweiflungsangriff seines Gegners wurde hart ausgekontert, so daß es schnell einen ganzen Zähler für Sven gab. Große Probleme erwarteten Martin Wimmer an Brett 3, dessen Gegner als Weißer die Vorstoßvariante gegen die Caro-Kann-Verteidigung wählte. Martin überließ seinem Gegner einen Bauern am Damenflügel mit dem Ziel, einen Zentrumsbauern dafür zu erobern. Dabei hatte er jedoch einen taktischen Witz übersehen, was zu einem Matt auf der Grundreihe führte. An Brett 5 gab es für Manfred Gradwohl auch mehr Schatten als Licht. Anstatt an zwei Stellen die für seinen Gegner kritischen Züge zu spielen wurde gezaudert und im Anschluß durch ein völlig sinnfreies Spielkonzept auch ein Bauer bei trostloser Stellung eingebüßt. Eine Niederlage, bei der niemals Land zu sehen war. Volker Wittke bot an Brett 6 seinem Widersacher einen "heißen Tanz". Er brachte gegen dessen Philidor-Verteidigung mit 5.g4 ein scharfes Gambit an, das dieser auch annahm und es einen wilden Schlagabtausch gab. Als sich der Rauch einigermaßen verzogen hatte, waren beide Spieler der Meinung, dass es für keinen mehr was zu gewinnen gibt und einigten sich auf Remis. Leider wählte Emily Alferova an Brett 8 zum denkbar unglücklichsten Zeitpunkt die Öffnung des Zentrums in der von ihr gewählten geschlossenen Version der Italienischen Partie. Es gingen ganze zwei Bauern verloren, die Emily, trotz großem Kampfgeist, nicht mehr egalisieren konnte und ihre Partie verloren geben musste. Somit stand es 2,5:4,5 gegen uns. Elias Wunderlich an Brett 7 gelang es noch auf 3,5:4,5 zu verkürzen. Aber das "Wie" brachte ihm von allen Mannschafteskollegen zurecht viel Lob ein. Im Besitz des Läuferpaares schnürte er seinen Gegner Zug um Zug mehr ein uns spielte mit schönen taktischen Kniffen seine zunehmend überlegene Stellung mehr als überzeugend aus. Eine beeindruckende Leistung!
Garching 3 RT Altstadt
2015 2040
1 Schreiner 2121 - Josch 2118 0,5:0,5
2 Schindler 2174 - Ritzka 2047 1 : 0
3 Wimmer 2027 - Krämer 2098 0 : 1
4 Schlinkmeier 2130 - Bohnhoff 2004 0,5:0,5
5 Gradwohl 1995 - Parsch 2025 0 : 1
6 Wittke 2046 - Quadrado 2092 0,5:0,5
7 Wunderlich 1909 - Beyerlein 1970 1 : 0
8 Alferova 1716 - Günther 1974 0 : 1
Endstand Regionalliga süd-West 2022/23
1. Haar 14:4 43,0
2. RT Altstadt 14:4 39,0
3. Garching 3 10:8 39,5
4. Bayern 4 9:9 39,5
5. Kempten 9:9 39,5
6. Rochade Augsburg 9:9 36,0
7. Dillingen 8:10 34,0
8. Marktoberdorf 8:10 32,5
9. Sendling 7:11 32,0
10.Haunstetten 2 2:16 25,5