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SC Garching 1 gelingt Underdog-Sieg gegen Göggingen

Freitag, 09 Februar 2024 21:10

Am 4. Februar gastierten wir in Göggingen zur Einzelrunde gegen unseren Reisepartner.
Unsere Hoffnungen ähnlich wie letztes Jahr, als wir gegen schwach aufgestellte Gegner ein Unentschieden holen konnten, Punkte einzufahren waren recht gering in Anbetracht der gegnerischen Elo-Übermacht in Form von 3 GMs und 4 IMs.

Aber es ging gleich mit einem Paukenschlag los, als mit Denis einer unser nominell unterlegensten Spieler einen souveränen Weißsieg einfahren konnte. Denis eröffnete mit Alapin und bekam schnell eine Isolanistellung. Diese bekämpfte sein Gegner sehr statisch und mit unterentwickelten Figuren. Denis bekam einen Freibauer auf c6, den Schwarz fatalerweise auch noch als schwach bewertete. Acht Züge später war die schwarze Stellung komplett zerlegt.


Nach ca. drei Stunden bekam Johannes ein Remisangebot in ziemlich unklarer Stellung. Vorangegangen war ein Benoni im Anzug, das ihm sein Gegner servierte. Gefühlt wollten beide bekannte Variantenpfade verlassen, sodass die Stellung immer undurchschaubarer wurde.
Da Johannes über 20 Minuten mehr auf der Uhr hatte, wartete er zunächst die weitere Entwicklung an den anderen Brettern ab.
Das 20-minütige Überlegen brachte aus seiner Sicht auch keine Stellungsbewertung hervor - gefühlt vielleicht ein bisschen besser für Schwarz. Als sich der Kampf zunehmend zu unseren Gunsten entwickelte, nahm Johannes an.

 

Nicht viel später schloss auch Christoph Frieden. Christoph musste über das Ergebnis zufrieden sein, da er mit Weiß Englisch spielend bereits nach knapp 10 Zügen mit dem Rücken zur Wand stand. Sein Gegner riss gegen das weiße Königsfianchetto die h-Linie halb auf und macht Druck gegen den weißen König. Aber es war zum Glück nicht so klar, wie man daraus Profit schlagen konnte und so verpuffte der schwarze Vorteil im Laufe der nächsten 10 Züge und einigen Figurentäuschen wieder.

 

Roland gab standardmäßig im Abtausch Caro-Kann seinen weißfeldrigen Läufer gegen einen Springer auf und entwickelte sich zunächst normal. Anschließend versuchte er sich an einem Minoritätsangriff am Damenflügel, aber mit b4 geblockt wurde, woraufhin b5 und a6 schwach wurden und der schwarze Damenflügel sukzessive auseinanderfiel. Roland versuchte noch irgendwie einen Bauern zurückzubekommen, aber das klappte taktisch leider alles nicht mehr.

 

Max spielte eine gefahrlose Fianchettovariante im symmetrischen Englisch. Es tauschten sich sehr schnell Damen und zwei Springer.

Anschließend gab Max das Läuferpaar zugunsten einer zerrissenen schwarzen Bauernstruktur nebst Felderschwächen auf. Das allein wäre nicht weiter schlimm gewesen, aber es spielte sich sehr unangenehm für Schwarz und so verbrauchte sein Gegner viel Zeit. Max stellte seinen Gegner vor immer neue Probleme in einem inzwischen eigentlich sehr remislichen Turmendspiel, aber in Zeitnot griff sein Gegner im 35. fehl und musste nur zwei Züge später in hoffnungsloser Stellung aufgeben.

 

Jan spielte mit Weiß eine schöne Partie im Guico piano, in der er sich immer mehr positionelle Vorteile auf beiden Flügeln anhäufte. Die schwarze Stellung war immer mehr eingeschnürt und am Schluss reichte ein Damenschwenk auf den Königsflügel und die schwarze Stellung flog in Anbetracht der wirkungsarmen schwarzen Leichtfiguren auseinander.

 

Robin spielte die Berliner Verteidigung, der sich sein gegnerischer GM zunächst scheinbar recht ambitionslos gegenüberstellte. Nachdem der eine weiße Läufer auf a4 durch den c6-Bauer etwas aus dem Spiel genommen wurde und der andere Läufer auf d2 durch einen Springer auf e3 nur so halb mitspielte, konnte Robin schön auf dem Königsflügel manövrieren und in einem geeigneten Moment mit einem Läufereinschlag auf h3 überraschen. Robin investierte aber viel Zeit, sodass sein Gegner wohl stets nach den taktisch kompliziertesten Antworten suchte.
Die objektive Stellungsbewertung änderte sich nun fast in jedem Zug. Robin opferte zunächst noch inkorrekter Weise einen Springer, den sein Gegner im falschen Moment dann mitnahm, sodass Robin aber verpasste dann eigentlich die Möglichkeit hatte durchzuschlagen, aber noch nicht mitspielende Turm ging nur nach f8 statt nach h8, sodass der Angriff letztlich nicht mehr durchschlug und nach einigen Täuschen zu viel weißes Material übrigblieb.

 

Zuletzt spielte nur noch Lena, die eigentlich mit Schwarz ganz gut aus der Eröffnung (angenommenes Morra-Gambit) gekommen war. Die Entwicklung war aber fortwährend das große Problem der schwarzen Stellung. So verpasste sie zunächst gute Möglichkeiten "raus" zu kommen und im 24.Zug hatte der Gegner sogar die Möglichkeit durchzubrechen, die er aber zum Glück ausließ. Nach dieser verpassten Gelegenheit bewegte sich die Partie bis zum 40. Zug in der Remisbreite. Lena agierte anschließend in dem Turm+Läufer vs Turm+Läufer Endspiel zu sorglos und hätte wieder forciert verlieren können, aber Weiß tauschte die Läufer und vergab damit alle Chancen auf den Sieg.

 

Somit ein knapper 4,5-3,5 Sieg, um den wir lange zittern mussten.

 

  SK Göggingen     SC Garching  
3 IM 2424 GER Franz Bräuer   0 : 1   Jan Vykouk CZE 2497 IM 1
4 GM 2502 GER Michael Prusikin   1 : 0   Roland Lötscher SUI 2389 IM 3
5 IM 2396 GER Olaf Wegener   0 : 1   Max Hess GER 2390 IM 4
6 GM 2453 LTU Eduardas Rozentalis   1 : 0   Robin Schlichtmann GER 2279 FM 6
10 IM 2369 GER Gregory Pitl   ½ : ½   Christoph Renner GER 2294 IM 7
11 IM 2377 GER Andreas Rupprecht   ½ : ½   Johannes Rusche GER 2302 FM 9
12 GM 2390 GER Eckhard Schmittdiel   0 : 1   Denis Werner GER 2241   12
15   2037 GER Dr. Dietmar Fauth   ½ : ½   Elena Köpke GER 2241 WGM 13

 

Damit stehen unsere Chancen, die Klasse zu halten unerwartet gut.
Weiter geht's schon in gut zwei Wochen gegen Regensburg und Deggendorf.