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Garching 3 schafft das Meisterstück !

Montag, 29 April 2024 15:26

Regionalliga Süd-West 2023-24

 

And the winner is… ?

GARCHING 3  !!

 

Ja, Freunde des gepflegten Spiels auf 64 Feldern, ihr lest richtig: der Titelträger der Saison 2023-24 in der Regionalliga Süd-West und damit Aufsteiger in die Landesliga Süd ist unsere Dritte des Vereins!!

Was zu Beginn der Saison als Witz und Blödelei abgetan wurde ist Wirklichkeit geworden. Mit einem abschließenden Erfolg beim RT Altstadt sind wir aus eigener Kraft Meister geworden und haben eine starke Saison maximal erfolgreich zum Abschluss bringen können!

Ein Geheimnis des Erfolgs ist sicherlich, dass wir kaum Spieler an höhere Mannschaften abgeben mussten und somit doch recht konstant durchspielen konnten. Sicher, ohne eine gute Portion Glück ist so eine ausgeglichene Liga wie dieses Jahr nicht zu gewinnen, aber trotzdem ist der Erfolg verdient. Wir erlaubten uns nur zwei sehr knappe Niederlagen, ein Unentschieden und landeten 6 Siege bei gleichzeitig bestem Brettpunktergebnis der ganzen Liga.

Was musste noch dazu kommen, dass wir aufsteigen dürfen? Da wäre zum ersten, dass unsere Erste die 2.Bundesliga gehalten hat und nicht in die Oberliga abgestiegen ist, des weiteren brauchte es die Meisterschaft unserer zweiten, die in die Oberliga aufgestiegen ist und für uns den Platz in der Landesliga Süd geräumt hat. Etwas verrückt, dass unser Aufstieg erst durch diese Vorbedingungen möglich wird.

 

Jetzt freuen wir uns auf die Auseinandersetzungen in der Landesliga Süd , werden dort unser Bestes geben und wollen keinesfalls nur Kanonenfutter sein.

 

Doch  zuerst musste unser Auswärtskampf beim überraschend abstiegsbedrohten Roter Turm Altstadt absolviert werden. Von der Papierform her waren beide Teams fast auf die Zahl mit gleicher durchschnittlichen DWZ unterwegs, so dass mit einem Ergebnis um 4,0 Punkten zu rechnen war. Doch der dramatische Kampf lieferte ein ganz anderes Resultat.

Die Begnung begann zunächst unglücklich für uns. An Brett 8 entschied sich der Gegner von Hans Schmidt für die Vorstoßvariante gegen die Caro-Kann-Variante von Hans. Zunehmend gelang es ihm Druck aufzubauen. Hans versuchte, im Trüben zu fischen, nachdem seine Stellung positionell schon verdächtige Züge hatte. Der Bauernraub am Damenflügel war jedoch nicht die beste Lösung, denn seinem Gegner gelang es, die Dame abzuschneiden und zu erobern. Stand: 0:1! Den Ausgleich nach gut drei Stunden konnte dann Elias Wunderlich an Brett 4 besorgen. In dieser Partie konnte er zeigen, welches positionelles Schachgefühl gepaart mit taktischen Fähigkeiten er schon besitzt. Mit den schwarzen Steinen spielend wählte er wieder die scharfe Winawer-Variante der französischen Verteidigung. Mit einem feinen, keineswegs offensichtlichen Bauernhebel am Königsflügel gelang es ihm die wichtige Kontrolle über die weißen Felder zu gewinnen, am Damenflügel einen wichtigen Bauern zu erobern und letztlich im überlasteten weißen Zentrum einen taktischen Schlag zu landen, der Weiß zur Kapitulation zwang. Eine Partie aus einem Guss! Stand: 1:1!

Dann kamen kurz hintereinander jeweils zwei halbe Punkte hinzu. Zuerst finalisierte Claus Pitschka an Brett 1 ein Remis. Er wählte mit den weißen Steinen eine verzögerte Version der Alapin-Variante gegen die Sizilianische Eröffnung seines Gegners. Zwar konnte er den Gegner zur Aufgabe seines Läuferpaares erzwingen, aber die Belebung dieses Assets durch Auflösung des d4-Isolani schien nicht erreichbar, so dass Claus keine Möglichkeit zur Verstärkung seiner Position sah und den Punkt teilte. Bei mir an Brett 7 wählte mein Gegner eine Variation auf meinen Trompowsky, die zwar als solide und stabil, aber trocken und langweilig gilt. Mir gelang es früh unangenehmen Druck im Zentrum auf seine Stellung auszuüben, was ihn zu aufmerksamer Verteidigung zwang. Aber letztlich fand ich keine Vorgehensweise, um den Druck verstärken zu können und musste den Tausch aller Türme zulassen, wonach das Gewinnpotential erloschen war und keiner im Gewinnsinne aktiv werden hätte können. Stand : 2:2! Auf Brett 2 konnte Sven Schindler seine Vorbereitung aufs Brett bringen. Sein mit den weißen Figuren spielende Gegner wählte, wie erwartet, die katalanische Aufstellung. Sven offerierte einen scheinbaren Bauerngewinn auf dem Damenflügel, auf den sein Gegner auch einging. In einer komplexen Situation vermisste er jedoch die besten Züge, so dass er eine Figur geben musste, um nicht die Dame zu verlieren. Nach einigen Transformationen ergab sich ein Endspiel mit einer Qualität mehr für Sven, das er seelenruhig nach Hause spielte. Neuer Stand: 3:2!

Nun gegen Ende der vierten Spielstunde und mit beginnender oder schon existierender Zeitnot nahm das Drama seinen Lauf. Manche Auguren taxierten eine mögliche Ausbeute an den drei noch verbliebenen Partien auf vielleicht einen halben Zähler für uns. Es sah wirklich nicht berauschend aus. Zuerst gelang aber Volker Wittke an Brett 6 wie Phoenix aus der Asche eine Auferstehung der besonderen Art. Nach missglückter Eröffnungsbehandlung, bei der ihm auch noch ein Bauer abhanden gekommen war, wurde er in der Folge völlig überspielt. Auch taktische Schwindelchancen schienen nicht darstellbar. Das sah auch sein Gegner so, der es nicht für nötig hielt, seine Königsstellung mit kleinen Verteidigungszügen sturmsicher zu machen. Als sich ein Bauer auf Volkers Grundreihe zur Dame verwandelte konnte Volker doch noch zur großen Keule greifen. Mit einem Damenopfer auf h2 stand plötzlich der weiße König unabwendbar auf Matt! Somit Stand: 4:2! Damit musste Dillingen, unser ärgster Rivale in Sendling schon mal gewinnen und zwar mit mindestens 5:3, da wir ja auch noch einen Brettpunkt Vorsprung hatten. Doch es liefen ja noch zwei Partien.

An Brett 5 stand Karsten Schlinkmeier in einem geschlossenen Stellungstyp mit den weißen Steinen zunehmend unter Druck und der Schwierigkeit auf beengtem Raum eine vernünftige Koordination seiner Figuren zu organisieren. Sein Gegner nahm, bei beginnender beidseitiger Zeitnot, das Angebot an, weiter vorzurücken und dafür auch weitere eigene Schwächen in Kauf zu nehmen, zumal ja nicht erkennbar war, wie Karsten diese ausnützen hätte sollen. Doch ein überraschendes Figurenopfer führte zu einem unübersichtlichen Handgemenge. Dabei verlor sein Gegner zunehmend den Überblick. Mit der Veränderung der Situation kam ihm völlig der Faden abhanden und schließlich auch noch die Partie. Fast zeitgleich endete die Partie von Richard Schreiner an Brett 3. Sein mit Schwarz spielender Gegner konnte sich eine druckvolle Initiative über den von ihm beherrschten zentralen Brettraum erarbeiten. Richard musste schon seinen ganzen Findungsreichtum in die Schale werfen, um die Partie am Laufen zu halten. Doch nach und nach stabilisierte sich seine Position und der schwarze Vorteil schien verpufft. Auch hier ging es im finalen Schlagabtausch auf dem Brett und gegen die Uhr drunter und drüber. Letztlich entschieden Richards Gabe aus dem scheinbaren Nichts Drohungen zu schaffen sowie seine Nervenstärke zu seinen Gunsten und zu einem weiteren Punkt für uns. Endstand 6:2 !! Ein Ergebnis, das uns nach einem wirklich dramatischen Verlauf zum Meister machte. Und letztlich den Roten Turm Altstadt zum Absteiger, den in der Endabrechnung fehlten ihnen lediglich 1,5 Brettpunkte, um besser als Mitkonkurrent Sendling da zustehen, die tatsächlich gegen Dillingen 3:5 verloren haben.

 

Somit ist eine Saison zu Ende, die aus Vereinssicht wohl in der Summe auf bayerischer Ebene so erfolgreich wie nicht oft ausgefallen ist. Garching 1: Verbleib in der Bundesliga 2.  Garching 2: Meister in der Landesliga Süd und Aufsteiger in die Oberliga  Garching 3: Meister in der Regionalliga Süd-West und Aufsteiger in die Landesliga Süd.

 

So ein Team-Spirit, wie er in der Zweiten zu spüren war (und mit dem dann in der Landesliga gnadenlos abgeräumt wurde) hat sich im Verlauf der Saison auch in der Dritten breit gemacht und als es tatsächlich möglich schien, dass es mit der Meisterschaft klappen könnte, haben sich alle ins Zeug gelegt. Vor allem unser Mannschaftsführer Karsten Schlinkmeier ist mit einem Score von 5,5/7 und einer Leistung von 2210 diese Saison überragend gewesen. Weitere Daten abrufbar über den Ligamanager.

 

Und damit auf zu den Meisterschaftsfeiern!!