In einer spannenden Partie hatte Daniel seine beiden Läufer so unglücklich ins Abseits manövriert, dass sie nicht mitspielten und nicht ins Geschehen eingreifen konnten. Mit einem starken Königsangriff brachte sein Gegner die Gastgeber schließlich in Führung. Gerhard war schon kurz nach der Eröffnung sehr optimistisch: Endlich wieder mal ein "Holländer" auf dem Brett! Mit einer sauber geführten Partie konnte Gerhard dann den Ausgleich herstellen.

Bei Herbert sah es zu diesem Zeitpunkt nicht so freundlich aus. Er hatte einen Bauern weniger und musste viel Druck auf dem Damenflügel aushalten. Zum richtigen Zeitpunkt hat der alte Fuchs dann seinen Konter gefahren. Ein Läufereinschlag am Königsflügel brachte zwei Bauern und eine vielversprechende Stellung. In Zeitnot einigte man sich jedoch auf Remis. Bei Hans sah die Stellung sehr gut aus. Ein bärenstarker Springer auf d3 kostete seinen Gegner die Qualität. Als dann auch die Zeitnot keine Rolle mehr spielte und für Hans eine ganze Figur übrig blieb, gab sein Gegner auf.

Der nächste ganze Punkt zeichnete sich bei Felix ab. Er spielte gewohnt druckvoll und aggressiv und ließ vom ersten Zug an keine Zweifel daran aufkommen, wer den vollen Punkt kassiert. Nachdem er das Zentrum beherrschte, spielte er geschickt seinen h-Bauern nach vorne. Als seine Gegnerin nur noch die Möglichkeit hatte, den Turm gegen den Bauern zu tauschen, gab sie auf. 3½ Punkte bei noch drei laufenden Partien sah schon sehr freundlich für uns aus. Marcus spielte eine saubere Eröffnung und hatte die Partie stets im Griff. Im Mittelspiel stellte er einen Springer etwas unglücklich und gab seinen Vorteil etwas aus der Hand. Diese kleine Schwäche war aber nur vorübergehend und eindrucksvoll setzte Marcus seinen Gegner schwer unter Druck, kassierte ein paar Bauern und schließlich den Punkt.

Fons hatte eine interessante Partie gespielt und man sah ihm an, dass er seine Freude daran hatte. Im Mittelspiel opferte Fons einen Läufer und als er im Endspiel den zweiten Läufer opferte, war der Ausgang der Partie schwer einzuschätzen. Sechs Bauern gegen zwei Läufer und einen Bauern. Als Fons jedoch den ersten Bauern richtig in Bewegung brachte, bot ihm sein Gegner vorsichtshalber das Remis an, das Fons auch annahm. Die letzte Partie durfte Michael spielen. Sein Gegner, der erst zehnjährige (!) Arshak (DWZ 1827), machte ihm das Leben schwer. Unglaublich, mit welcher Ruhe und Gelassenheit dieser Bub auch noch zu fortgeschrittener Stunde seine Züge ausführte. Reiflich überlegt und ohne erkennbare Schwäche spielte er seine Partie herunter. Mit zwei Türmen und Springer beschäftigte er Michael (Dame und Läufer) mehr als diesem lieb war. Kurz bevor die Zeit kritisch wurde, fand Michael ein Dauerschach und beendete die Partie. Die Entwicklung des Kleinen werde ich aufmerksam verfolgen, da wächst ein großer Spieler heran.

Nach dem Spiel war uns klar, dass wir in der A-Klasse angekommen sind und nächstes Jahr dann so richtig angreifen wollen...

Von unserer Seite noch ganz herzliche Glückwünsche an unsere sechste Mannschaft, die sich im letzten Spiel noch den Aufstieg in die C-Klasse erkämpft hat. Glückwunsch und ein großes Lob auch an unsere Dritte, die als Münchner Vizemeister ein hervorragendes Ergebnis erreicht hat.