Den ersten Punkt des Abends erzielte Garching ziemlich schnell: Alexanders Gegner rochierte im Mittelspiel direkt ins Matt - 1:0. Doch die nächsten Partien gingen an die Gastgeber. Zuerst musste Joachim die Segel streichen. Seinem Gegner gelang es, unter vielfältigen Drohungen und Tempogewinnen seine Figuren gewinnbringend in Joachims Stellung zu schleusen. Kurz darauf ging Südost erstmalig in Führung. Johannes ließ versehentlich eine kleine Kombination seines Gegners zu, die jedoch mit genauer Antwort nicht sonderlich bedrohlich erschien. Zumindest, wenn man zur rechten Zeit die Dame in Sicherheit brächte, die wenige Züge taktisch geschützt war. Den nötigen offensichtlichen Zug führte Johannes nicht aus und sein Gegner wahrte in Sekundenschnelle diese Chance. 1:2.

Trotz des Rückstands blieb der Kampf offen, denn Gregory spielte am Spitzenbrett eine fantastische Partie. Zwar konnte sein Gegner ein beeindruckendes Bauernzentraum errichten, doch Gregorys Figuren waren besser koordiniert und konnten gut die gegnerische Stellung überspielen. Nach einem Figurengewinn verhinderte Gregory jegliches Gegenspiel und kam souverän zu einem verdienten ganzen Punkt, der den zwischenzeitlichen Ausgleich bedeutete.

Christians Partie kam über ein frühes Mittelspielstadium nicht hinaus. Ein Remisangebot bedachte sein Gegner sehr lange, um die weitere Entwicklung des Mannschaftskampfes abzuwarten. Obwohl die Garchinger Aussichten zumindest nicht schlechter wurden, erfolgte der Remisschluss an dieser Stelle.

Südost hatte bei drei noch laufenden Partien noch eine aussichtsreiche: Tobias hatte bereits in der Eröffnungsphase eine deutliche Schwächung seiner Bauernstruktur hinnehmen müssen. Je mehr Figuren getauscht wurden, desto mehr wog die schwierige Verteidigung der Schwächen. Letztendlich setzte Tobias' Gegner die richtigen Hebel in Bewegung, so dass dieser Punkt trotz verbissener Gegenwehr an Südost ging.

Die verbleibenden Partien sahen jedoch vielversprechend aus: Gerhard hatte in der Eröffnung die richtigen Entscheidungen getroffen und die bessere Stellung erreicht. Auch Stefan stand richtig gut, zudem hatte sein Gegner sehr viel Zeit verbraucht und nur noch eine handvoll Minuten für 25 Züge. Die Rechnung war leicht: 1,5 Punkte aus diesen Partien reicht für ein Unentschieden, 2 Punkte für den Mannschaftssieg. Doch es kam leider anders.

Gerhard hatte zwar einen Bauern gewinnen können und den gegnerischen König ins Visier gewonnen, doch entglitt ihm langsam der Vorteil und die Dynamik des Angriffs. Zum Zeitpunkt des Remisschlusses stand sein Gegner vielleicht sogar schon etwas besser.

Somit bestritt Stefan ein Herzschlagfinale. Er investierte viel Zeit in die korrekte Zugwahl, geriet jedoch langsam ebenfalls in große Zeitnot. In der heißen Phase kurz vor der Zeitkontrolle agierten beide Spieler dann mit nur noch wenig Sekunden auf der Uhr. Nachdem der Rauch sich verzogen hatte und die Rekonstruktion ergab, dass 40 Züge tatsächlich geschafft worden waren, stand jedoch eine klare Verluststellung für Stefan zu Buche, die er auch direkt verloren gab.

Etwas unglücklich endete der Vergleich somit 3:5. Mit etwas mehr Glück wäre an dem Abend sicherlich mindestens ein Unentschieden möglich gewesen. Während damit Südost weiterhin einsame Kreise an der Tabellenspitze zieht, geht's für die fünfte Mannschaft nächste Woche mit einem Heimspiel gegen die ebenfalls fünfte Mannschaft der Bayern weiter.