Baden geht zunächst mal Gerhard, der es mit Schwarz zu optimistisch angeht: Sein Gegner kann ihm mitten in seinen Heimathafen auf e7 einen Läufer einpflanzen, der sich artuntypisch als wahre Krake erweist. Gerhards Versuche, sich hiervon zu befreien, enden nur in einer Beschleunigung des gefährlichen Strudels. Glücklicherweise ist auch Richard auf der 50m-Sprintstrecke unterwegs: Er zieht seinem Gegner mit Weiß gleich sauber davon, und als der Königsangriff in Materialvorteil umschlägt, gibt sein Gegner das ungleiche Rennen auf.
Alex demonstriert wieder mal astreine Technik im Katalan-Delfin: Er wandelt Anzugsvorteil in Druck, erhält den Druck und gewinnt das Läuferpaar in offener Stellung, akzeptiert den Besänftigungsbauern, ohne sich besänftigen zu lassen und schiebt den Mehrbauern unbarmherzig die a-Linie entlang, ohne am Königsflügel etwas anbrennen zu lassen. Anschließend werden Geschenke verteilt: Mariusz krault lange Kopf an Kopf und muss nur noch zwei Schwimmzüge in 30 Sekunden machen, um die Wendemarke, sprich Zeitkontrolle zu schaffen. Dabei investiert er aber über 29 Sekunden in den ersten Zug, so dass mit dem 40. Zug sein Blättchen in Remisstellung fällt. Aber das lassen unsere Gastgeber nicht auf sich sitzen: Unterwasserrugby-Spieler Denis konnte sich zwar aus seiner ungemütlichen Umklammerung befreien und wieder Luft schnappen, aber warum die Schlussstellung ein 0-1 anzeigt, bleibt dem geneigten Zuschauer rätselhaft - es sei denn, er weiß, dass der Weiße im 41. Zug die Dame berührt hat und damit zwangsweise einen glatten Turm versenkt.
3:2 führen wir damit nach vier Stunden, aber noch immer ist der Mannschaftssieg nicht unter Dach und Fach. Im Wasserballbecken lässt Marcus den Ball zwar schön um des Gegners Tor kreiseln, kommt aber nicht recht zum Schuss. Im Zentrum des Geschehens steht Marcus' Center, ein Isolani-Freibauer auf d5, der indes durch eine Unachtsamkeit unfreiwillig versenkt wird. Glück im Unglück dennoch, weil der Gegner darob seine Deckung vernachlässigt und mittels Marcus' Konters auf den Grundreihen einfach abgeschossen wird.
4:2 bedeutet faktisch den Gewinn, denn beim Turmspringen ist Claus nach Wertung bestenfalls noch einzuholen. Mit ein paar sauberen Pirouetten des Königsspringers und einem Salto rückwärts seines Königsläufers (Lc1-e3-g5-c1!) schraubte er einen Bauern aus des Gegners Stellung und muss nur noch die Kür hinter sich bringen. Spätestens aber für die Behandlung des Bauernendspiels (55.Kc5!) gibt's Bestnoten von den Wertungsrichtern. Am längsten im Wasser ist heute Freiwasserschwimmer Jochen, der aber auch schwer arbeiten muss: Im verzweifelten Bemühen, der lahmen Stellung Leben einzuhauchen, war er etwas vom Weg abgekommen. Sein Kontrahent nimmt die Gelegenheit zu einem Qualitätsopfer für zwei Freibauern dankend an. Mit taktischen Mitteln schafft er wieder den Anschluss, realistische Gewinnchancen ergeben sich aber nicht mehr.
Mit diesem Sieg haben wir unsere Chance gewahrt, doch noch den Aufstieg zu schaffen, müssen dabei aber in der letzten Runde einen Mannschaftspunkt auf Haar und einen Brettpunkt auf Göggingen aufholen - sprich: Wir sind auf Schützenhilfe angewiesen.
SC Sendling 1 | 2013 | - | SC Garching 1980 2 | 2162 | 2,5 – 5,5 | |||
1 | 1 | Unger, Michael | 2060 | - | 3 | Dehlinger, Alexander | 2259 | 0 – 1 |
2 | 3 | Altmann, Christoph | 2005 | - | 4 | Schöllmann, Jochen | 2205 | 0,5 – 0,5 |
3 | 4 | Schamberger, Alfons | 2105 | - | 5 | Pitschka, Claus | 2161 | 0 – 1 |
4 | 5 | Katzer, Joachim | 1950 | - | 6 | Wiegner, Denis | 2163 | 0 – 1 |
5 | 6 | Stielfried, Martin | 2090 | - | 7 | Schreiner, Richard | 2166 | 0 – 1 |
6 | 7 | Haas, Peter | 2026 | - | 8 | Sajka, Mariusz | 2156 | 1 – 0 |
7 | 11 | Lipp, Mirko | 1903 | - | 9 | Mueller, Marcus | 2125 | 0 – 1 |
8 | 14 | Closhen, Ingo | 1965 | - | 13 | Lutz, Gerhard | 2058 | 1 – 0 |