Dermaßen eingestimmt ging's Mariusz am forschesten an und schoss gleich das Führungstor. Er ließ seinen Gegner sich einfach nicht entwickeln und setzte im 24. Zug zu einem Grundlinienmatt an. Kurz danach Friedensschluss an Brett eins: Sowohl Johannes wie auch sein Gegner hatten die nach der Eröffnung resultierende Stellung als besser für die Gegenseite abgeschätzt. Kurz danach musste auch Richard ins Remis einwilligen: Er konnte zwar einen Bauern gewinnen, aber die Figuren seines Gegners wurden prompt sehr aktive und leiteten eine Schaukel mit wiederholtem Angriff auf die Dame ein.
Denis baute die Führung weiter aus: Er konnte ein Spiel gegen den Isolani d5 und einen auf h6 gestrandeten Springer aufziehen. Die Springer-Reanimierungsaktion seines Kontrahenten führte aber zu einer offenen Königsstellung, was sich Denis nicht nehmen ließ. Claus stellte anschließend schon mal den Garchinger Mannschaftssieg sicher. Beim Angriff auf verschiedenen Flanken demonstrierte er das altbekannte Argument, dass derjenige einen gewissen Vorteil hat, der den feindlichen König angeht - da lässt sich ein scheinbar gefährlicher Freibauer auf c6 getrost ignorieren. Auch Siar reichte eine nüchtern vorgetragene Partie zum Sieg. Diesen hatte auch Alex schon scheinbar sicher in der Tasche, als er mit Mehrbauer einen Doppelfigurenangriff übersah. Zwar konnte er noch Figurenverlust vermeiden, aber der Vorteil war dahin - Remis auf seinem Brett. Jochen konnte aus der Eröffnung starkes Druckspiel aufbauen, hatte aber dann Mühe, die Initiative seines Gegners unter Kontrolle zu bekommen. Schließich gelang dies in hochgradiger Zeitnot (10 Züge in einer Minute), und er verwandelte den letzten Punkt der Saison zum 6,5:1,5.
Jetzt begann das bange Warten: Würde dies reichen? Dann zunächst die gute Nachricht, dass Siemens gegen Haar den erhoffte 4:4 geholt hatte. Aber hatten wir auch einen Brettpunkt gegenüber Göggingen gut gemacht? Spät beim Essen kam die Hiobsbotschaft: Göggingen hatte 6:2 gewonnen und war damit mit einem halben Brettpunkt mehr als Garching ins Ziel eingelaufen. Ein 5,5 hätte satzungsgemäß nicht gereicht wegen der von SCG2 mehr erzielten Mannschaftssiege.
Diese Nachricht wirkte natürlich als massive Spaßbremse beim Abendessen. Am Ende haben wir aber nicht heute einen halben Punkt zu wenig, sondern übers ganze Jahr und insbesondere bei den Verlusten gegen Göggingen und Siemens den Aufstieg verpasst. Umso bedauernswerter, weil wir damit den folgenden Garchinger Mannschaften die Möglichkeit zum Aufstieg verbaut haben - sorry Jungs! Nächstes Jahr auf ein Neues!
SC Garching 1980 2 | 2199 | - | SC Kaufbeuren 1 | 1889 | 6,5 – 1,5 | |||
1 | 1 | Rusche, Johannes | 2251 | - | 1 | Fischer, Hans | 2113 | 0,5 – 0,5 |
2 | 2 | Wahedi, Ahmad Siar | 2224 | - | 5 | Gebhard, Eduard | 1928 | 1 – 0 |
3 | 3 | Dehlinger, Alexander | 2268 | - | 6 | Schreiber, Roland | 2025 | 0,5 – 0,5 |
4 | 4 | Schöllmann, Jochen | 2205 | - | 7 | Folly, Gerhard | 1985 | 1 – 0 |
5 | 5 | Pitschka, Claus | 2161 | - | 8 | Gang, Ralph | 1908 | 1 – 0 |
6 | 6 | Wiegner, Denis | 2163 | - | 9 | Reiners, Michael | 1771 | 1 – 0 |
7 | 7 | Schreiner, Richard | 2166 | - | 10 | Gebhard, Hans | 1793 | 0,5 – 0,5 |
8 | 8 | Sajka, Mariusz | 2156 | - | 12 | Schmiderer, Erwin | 1587 | 1 – 0 |