Wir gerieten früh in Rückstand: Benjamin kam etwas schlechter aus der Eröffnung und fand keinen rechten Plan, um die Stellung zu verbessern. Subjektiv fühlte er sich in der Stellung vermutlich schlechter als nötig. Ein taktischer Überseher sorgte für einen Qualitätsverlust und ein schnelles Ende. Kurz darauf machte Markus unglücklich Remis. Er war sehr gut auf seinen Gegner vorbereitet und konnte dank seines Wissens zu deutlichem Vorteil kommen. In klarer Gewinnstellung machte er einen Fehler und verlor seinen größten Trumpf, einen Freibauern auf der 7. Reihe. Danach wurde bald das Unentschieden vereinbart.
Auch aus den nächsten beiden Partien gab es für uns nur einen halben Punkt. Diesen konnte Elena erzielen. Sie war in der Partie nie ersthaft in Gefahr, konnte aber auch nicht verhindern, dass eine Figur nach der anderen ohne Veränderung des Gleichgewichts abgetauscht wird. In einem Turmenspiel wurde dann remis gemacht. Bei Thorsten lief es ähnlich wie bei Benjamin: Er hatte von Beginn an das Gefühl schlechter zu stehen, auch wenn Houdini alles noch ganz locker sieht. Dann schätzte Thorsten (schon in Zeitnot) eine taktische Möglichkeit seines Kontrahenten falsch ein, und verlor entscheidend Material.
In diesem Rhythmus ging es weiter - auch gegen die zwei GM mit ELO über 2600 gab es ein Remis und eine Niederlage. Letztere musste Christian einstecken. Sein Gegner verstand die Stellung sehr gut und konnte dank einiger genauer Züge die Oberhand gewinnen. Ein Angriffsversuch Christians scheiterte leider an einem Zwischenzug und er verblieb mit einer Minusfigur. Kurz vor dem 40. Zug war es dann an der Zeit aufzugeben. Roland konnte an seine Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen. Er stand lange Zeit eher schlecht und einige Beobachter rechneten mit einer Niederlage. Doch Roland hielt dem Druck stand und konnte sich einen halben Punkt erkämpfen.
Dem dritten Großmeister der Dresdner saß Harald gegenüber. Zwar hatte er lange Zeit einen schweren Stand, nutzte aber einen Gelegenheit, um etwas Gegenspiel zu erhalten. An einer Stelle war sein Kontrahent bereit einen Turm für mindestens Dauerschach zu opfern. Die nachträglich Analyse zeigte dann, dass er aber nicht mehr gehabt hätte. Doch Harald ließ die Chance verstreichen und verlor kurze Zeit später. Johannes war es vorbehalten, für die längste Partie des Tages zu sorgen. Zunächst musste sein Gegner um Ausgleich kämpfen und es gelang ihm auch. Doch das resultierende Endspiel mit Springer gegen Läufer war kompliziert und so bekamen beide ihre Gewinnchancen. Letztendlich wurden diese aber nicht genutzt und es endete mit einem gerechten Remis.
Fazit: Es waren zwar mehr als zwei Brettpunkte möglich, doch ein Mannschaftspunkt war nicht in Reichweite. Gegen Dresden werden es aber alle Mannschaften der Liga schwer haben. In vier Wochen gibt es die nächste Runde - für uns steht ein Auswärtsspiel in Halle auf dem Programm.
SC Garching 1980 1 | 2315 | - | USV TU Dresden 1 | 2392 | 2 – 6 | |||
1 | 2 | Lötscher, Roland | 2399 | - | 2 | Socko,Bartosz | 2626 | 0,5 – 0,5 |
2 | 3 | Köpke, Christian | 2364 | - | 3 | Gajewski,Grzegorz | 2628 | 0 – 1 |
3 | 4 | Bredl, Harald | 2361 | - | 5 | Maiwald,Jens-Uwe | 2462 | 0 – 1 |
4 | 5 | Levushkina, Elena | 2301 | - | 9 | Loxine,Jakow | 2408 | 0,5 – 0,5 |
5 | 6 | Schmitz, Thorsten | 2342 | - | 10 | Hoffmann,Paul | 2346 | 0 – 1 |
6 | 7 | Schleich, Markus | 2306 | - | 11 | Seifert,Volker | 2331 | 0,5 – 0,5 |
7 | 8 | Rücker, Benjamin | 2227 | - | 14 | Neef,Maximilian | 2132 | 0 – 1 |
8 | 10 | Rusche, Johannes | 2220 | - | 16 | Salzmann,Peter | 2202 | 0,5 – 0,5 |