Knappe Niederlage in Erfurt

Montag, 10 Dezember 2012 02:05

In der 4. Runde bewies unsere Erste mit einer guten Leistung beim starken Erfurter SK, dass sie in der 2. Bundesliga durchaus mithalten kann. Leider verhinderte die Chancenverwertung den/die erste/n Mannschaftspunkt/e. Die gute Nachricht: Die erzielten Brettpunkte reichten immerhin, um nicht als Letzter zu überwintern.

 

Am Samstag war noch alles in Ordnung. Die Anreise zu unserem Hotel in Gotha war auf Grund des guten Wetters reibunglos und auch die Abendgestaltung ließ nichts zu wünschen übrig. Die gute Vorbereitung der Spieler machte sich dann auch am Sonntag bemerkbar, denn viele Varianten, die zuvor angeschaut wurden, kamen tatsächlich aufs Brett.

 

Die ersten vier Ergebnisse waren allesamt Unentschieden. Elena machte den Auftakt. In der Russischen Verteidigung kannte sie die Theorie und hatte keine Probleme, mit Schwarz auszugleichen. Der Remisschluss war dann die logische Folge. Markus musste zunächst ein bisschen zittern, da er in der Eröffnung ungenau gespielt hatte. Doch auch sein Gegner fand nicht die perfekten Züge, so dass bald alles unter Kontrolle war.

 

Danach holte auch Harald einen halben Punkt. Er selbst war damit nach der Partie nicht zufrieden, da er eine gute Möglichkeit, zu Vorteil zu kommen, ausgelassen hatte. Stattdessen wickelte er in ein Endspiel ab, dass er für deutlich vorteilhaft hielt. Leider stellte sich diese Einschätzung als falsch heraus. Noch ein Remis gab es dann bei Benjamin. Er hatte als Weißer im Wolga-Gambit lange Zeit den üblichen Mehrbauern, sein Gegner dafür das etwas bessere Spiel. Zum Schluss gleichte sich alles aus: Schwarz gewann den Bauern zurück, das resultierende Endspiel war klar remis.

 

Danach gingen wir in Führung, wenn auch nicht an dem Brett, an dem es der Partieverlauf erwarten ließ. Siar geriet bei seinem Debüt in der 1. Mannschaft in Nachteil. Alle Beobachter waren sich einig, dass das nicht als Siars Spiel, sondern am starken Spiel seines Gegners lag. Es ergab sich ein Minusbauer, der auch noch ein gedeckter Freibauer war. Siars Kontrahent dachte dann mit einem Abzug auf die Dame einen zweiten Bauern zu gewinnen, doch diese rettete sich mit Schach und Siar hatte plötzlich eine Figur mehr! Roland gab in seiner Partie eine Qualität für zwei Bauern und stand kurz darauf deutlich überlegen. Ein einer Stelle war er aber zu unvorsichtig. Der vermeintlich Figurengewinn stellte sich als kleine Falle seines Gegenübers heraus. Nach der folgenden Abwicklung hatte Roland zwar noch einen Mehrbauern, der aber nicht zu verwerten war.

 

Chris verbrauchte zu Beginn kaum Zeit, da er die Eröffnungsvariante kannte und wusste, dass eine Abwicklung, die sein Gegner anstrebte, für Schwarz in Ordnung ist. Die Materialverteilung, die sich daraus ergab, war zunächst Dame bei Chris für zwei Türme beim Kontrahenten. Im Anschluss wurden die verbliebenen Leichtfiguren getauscht, wobei Chris noch einen Bauern gewann. Doch das Endspiel war schwierig zu spielen, da die zwei Türme stets Drohungen aufstellen konnte. Wenn man immer die richtigen Züge findet, sollte die Stellung remis sein, doch am Brett ist dies kaum möglich. So musste Chris am Ende leider eine Niederlage einstecken. Zu dem Zeitpunkt war auch Thorstens Partie nicht mehr zu retten, auch wenn es zunächst anders aussah. In einem Endspiel mit je zwei Türmen und zwei Leichtfiguren stand Thorsten lange Zeit besser. An einer Stelle wäre sein Gegner wohl auch mit einer Zugwiederholung zufrieden gewesen. Zwischen dem 30. und 40. Zug kippte die Partie dann und Thorsten fand sich in einem sehr schlechten Turmendspiel wieder. Leider gelang es ihm nicht, dieses zu halten.

 

Herauszuheben ist an dieser Stelle noch die hervorragende Atmosphäre, in der der Mannschaftskampf stattfand. Die Erfurter erwiesen sich als hervorragende Gastgeber und auch der Schiedsrichter war ausgezeichnet. Die gute Stimmung wurde auch dadurch zum Ausdruck verbracht, dass fast alle am Mannschaftskampf Beteiligten (insgesamt 17 Personen) nach dem Wettkampf gemeinsam zu Abend aßen. Im Anschluss folgte die anstrengende Heimfahrt, bei der das Schneetreiben dafür sorgte, dass statt knapp vier Stunden fast sechs Stunden benötigt wurden.

 

Sportlich fällt das Fazit gemischt aus. Die Leistung war zwar gut, doch langsam wird es Zeit für ersten Punkte!

 

 

Erfurter SK 1 2384 - SC Garching 1980 1 2319 4,5 – 3,5
1 2 Enders, Peter 2481 - 2 Lötscher, Roland 2395 0,5 – 0,5
2 3 Haba, Petr 2463 - 3 Köpke, Christian 2359 1 – 0
3 5 Casper, Thomas 2400 - 4 Bredl, Harald 2361 0,5 – 0,5
4 6 Müller, Matthias 2402 - 5 Levushkina, Elena 2288 0,5 – 0,5
5 7 Bräuer, Franz 2243 - 6 Schmitz, Thorsten 2342 1 – 0
6 8 Vökler, Bernd 2382 - 7 Schleich, Markus 2306 0,5 – 0,5
7 9 Heinzel, Olaf 2366 - 8 Rücker, Benjamin 2227 0,5 – 0,5
8 10 Troyke, Christian 2338 - 9 Wahedi, Ahmad Siar 2273 0 – 1