Knapper, aber dennoch souveräner Sieg der Zweiten gegen die Bayern!

Sonntag, 01 März 2015 23:19

Unser heutiger Gegner hieß Bayern München 3 und obwohl im Fußball alle vor den Bayern zittern, waren wir gut vorbereitet und motiviert für den Wettkampf bereit.

Dass dann die Bayern, für uns etwas überraschend, nicht in Bestbesetzung antraten, soll aber das nur knappe Ergebnis nicht schmälern, denn ein Sieg war aus unserer Sicht nie wirklich gefährdet.

Fast so schnell wie Mariusz beim letzten Wettkampf gegen Haar, war diesmal Johannes fertig und brachte Garching mit 1:0 in Führung.

Seine Partie nahm die ersten acht Züge normale Formen des Londoner Systems an. 9.e4 ist schon etwas komisch, aber andererseits ist es auch nicht leicht, hier sinnvolle Züge außer der Rochade zu finden. Aber damit braucht Schwarz auf der h-Linie nichts mehr zu fürchten. Durch e4 wurde jedoch das weiße Zentrum schwach und Schwarz steht schon leicht besser. Johannes wollte daraufhin ohnehin bald auf g3 nehmen, hat aber vorher noch auf d4 genommen, um ihm eine Falle zu stellen, in die er dann auch rein getappt ist!

 

Die 2:0 Führung wurde von Claus erzielt. Sein Aufbau mit Schwarz ähnelte auch etwas dem des Londonder Systems, wobei er hier frühzeitig einen aktiven Springer auf e4 hatte. Dieser wurde dann auch bald der Sargnagel für Weiß, nachdem dieser 11.Tc1? spielte und Claus einfach auf a3 einen Bauern schlagen konnte. Nimmt nämlich der Läufer von b2 wieder, macht der Springer von e4 nach c3 den Sarg für die weiße Dame endgültig zu. Weiß hätte noch mit 12. Sc4 sein Leiden etwas verlängern können, doch er war von dem Einschlag auf a3 scheinbar so geschockt, dass er durch weitere Abtausch Aktionen letztendlich mit einer Figur weniger dastand, was Claus nach ein paar weiteren Zügen den Sieg einbrachte.

 

Den ersten halben Punkt für die Bayern, konnte der Gegner von Jochen erzielen. Jochen konnte aus der Eröffnung heraus recht locker Ausgleich erzielen. Musste dann aber feststellen, dass ihm zu seiner Idealstellung ein Tempo zum ganz bequemen Kneten fehlt und Weiß durchaus auch noch mitspielt. Da wir zu dem Zeitpunkt 2:0 geführt haben und Markus S. glatt auf Gewinn stand, hat Jochen mal Remis angeboten. Objektiv sollte die Schlussstellung ausgeglichen sein.

 

Auf 3,5:0,5 erhöhen konnte dann bald Markus S. Er überraschte seinen Gegner in der Eröffnung mit einem kleinen taktischen Trick, der einen Bauern gewann. Danach installierte Weiß einen Springer auf c6 der die Bewegungsfreiheit der schwarzen Türme dermaßen einschränkte, dass der Gegner von Markus sich genötigte fühlte die Türme zum Königsflügel zu beordern, um Gegenspiel in einem Königsangriff zu suchen. Dies wurde mit einem klassischen Gegenstoß im Zentrum beantwortet. Da jetzt die schwarzen Türme Ihrem König die Versteckmöglichkeit nahmen, musste dieser in die Mitte flüchten, wo er von den weißen Schwerfiguren erlegt wurde.

 

Den ersten vollen Punkt für Bayern mussten wir an Brett 7 bei Marcus M. hergeben. Nach normalen Zügen im Scheveninger System der Sizilianischen Verteidigung spielte Marcus schon im 10. Zug ungenau und verlor etwas den Faden. Nach einem Übersehen im 21. Zug konnte seine Gegnerin bereits den tödlichen Schlag ansetzen.

 

Als weiteren Ersatzspieler hatten wir diesmal Jan dabei, seinen Worten zu Folge sei er etwas unglücklich aus der Eröffnung gekommen. Dann rausgewurschtelt und ganz wohl gefühlt, war aber wohl in etwa ausgeglichen. Und dann ist es irgendwann verflacht.

 

Damit stand es nun 4:2 und von den letzten beiden Partien sollte mindestens ein halber Punkt drin sein.

 

Bei Denis kam die Rossolimo Variante in der Sizillianischen Verteidigung aufs Brett. Seine Gegnerin spielte die Eröffnung ziemlich routiniert und Denis war es dann, der sich etwas schwer tat den richtigen Plan zu finden. Zwar gelang es ihm seiner Gegnerin eine Bauernschwäche auf e5 zu verpassen, doch mit Zügen wie 19. c3? und 20. g4? verschaffte er sich selbst Schwächen, so dass Schwarz plötzlich vorübergehend die Initiative übernehmen konnte. Allerdings gelang es ihr auch nicht mehr daraus zu machen und kurz vor der Zeitkontrolle tauschte sie ihre aktivsten Figuren in ein für sie schlechteres Endspiel (guter Springer, schlechter Läufer) ab. Denis wollte nun unbedingt gewinnen, hatte aber auch immer im Hinterkopf, dass ein halber Punkt zum Mannschaftssieg reicht. Er fand dann zwar auch dir richtige Gewinnidee (52. h4 und 56. Sf5!), allerdings war er nach 5 Stunden Spielzeit offenbar nicht mehr konzentriert genug die Varianten genau durchzurechnen, so dass ihm erst der Computer bei der Analyse zeigen musste, dass statt 57. gxf5, erst das Zwischenschlagen auf g5 zum Sieg führt!

 

Als letztes lief nun noch die Partie von Richard, welcher als Weißer gegen die Holländische Verteidigung ankämpfen musste. Hier gelang es allerdings Schwarz frühzeitig nach der Eröffnung die Initiative zu übernehmen. Mit seinem starken Zug 23....f4! setzte er dann auch gleich direkt auf Angriff, was nach einigem Abtausch und nicht ohne Ausbleiben von beiderseitigen Fehlern, mit einem besseren Endspiel für Schwarz endete. Richard kämpfte hier noch lange, doch musste er sich letztendlich geschlagen geben.

 

Mit dem kappen Sieg ist nun Haunstetten auch brettpunktgleich mit uns auf Platz 1. Das diesjährige Saisonfinale verspricht wieder Hochspannung pur!