Nach drei Runden waren zwei Mannschaftsremisen und ein Sieg errungen, und jene, die vielleicht so nebenbei vom Bayerischen Titel geträumt hatten, waren schon etwas zurückhaltender geworden. Doch in der Folge lief es gut, und nach sechs Runden wurden Tabellen ausgehängt, auf denen Garching-West ganz oben stand. Und der nächste Gegner nur auf Platz sieben - ein leichter also? - nicht bei dieser Leistungsdichte.

In Runde sieben ging also erstmals ein Kampf verloren, und damit der Platz an der Sonne. In Runde acht lief es nicht wesentlich besser, doch Justus an Brett 2 kämpfte in aussichtslos erscheinender Position bis zum Schluss und rang seinem Gegner noch ein Remis ab. Damit war zumindest das 2:2 gesichert.

Vor der Schlussrunde stand Platz drei zu Buche. Aber egal, in der letzten Runde nochmal Gas geben und mit erhobenem Kopf das Turnier beenden. 

Ein Turnier dieser Länge und mit solch anhaltend fordernden Gegnern hatten die Jungs noch nie gespielt, doch in dieser letzten Runde zeigten sie nochmal all ihr Können und errangen ihren einzigen 4:0-Sieg des Turniers - gegen einen der direkten Konkurrenten um Platz 3.

Worüber wir uns keine Gedanken gemacht hatten - die beiden führenden Teams mussten gegeneinander antreten, und sich damit gegenseitig Punkte nehmen. Ein Blick auf die Tabelle nach Runde acht mit unserem 4:0 der neunten Runde im Rücken zeigte - die anderen beiden konnten gar nicht so spielen, dass wir damit nicht auf Platz zwei vorkommen würden, Platz eins war aber trotzdem nicht drin, auch wenn es am Ende, nachdem die zuvor Drittplazierten Zusamaltheimer Lengdorf noch abgefangen hatten, mit nur einem Brettpunkt Rückstand ungalublich knapp war.

Was Denis, Justus, Maik und Max zu diesem Zeitpunkt nicht wussten - und wir hatten uns das dann für nach der Siegerehrung beim abschließenden Teamphoto aufgehoben - auch die Zweitplazierten fahren zur Deutschen Meisterschaft. Was ein Jubel - und auf jeden Fall ein unerwarteter Erfolg!

Und wenn man einen Blick auf die Brettresultate wirft - Max an Brett 4 überragt mit seinen acht Punkten aus neun Partien - aber gerade die 5/9 von Denis, 5,5/9 von Justus und 4/9 von Maik zeigen, wie umkämpft und knapp und gar nicht selbstverständlich das ganze war.

Nicht vergessen werden darf das gleichzeitig stattfindenden offene Mädchenturnier der Grundschulen. Da wir eh schon unterwegs waren, hatten wir uns entschlossen, auch ein Mädchenteam mitzunehmen. Neben den drei Jana, Katja und Liana, die schon im Schachclub aktiv sind, fanden wir in der Grundschule noch je eine Klassenkameradin von Jana und Liana, nämlich Ilayda und Carmen, die unser Team komplettierten.

Mit ein wenig Rotation kamen alle zu ihren Einsätzen, und mit einem vierten Platz unter sieben Teams kam ein sehr achtbares Resultat zusammen. Als Talentprobe kann vor allem das 4:0 in der letzten Runde (ja, beide Teams beendeten das Turnier je mit einem Paukenschlag!) gelten, als die bis dahin führenden Ingolstädter noch von uns abgefangen wurden, die Bindlacher dankten es uns, denn für sie war es die Fahrkarte nach Friedrichroda.

Was die Deutschen Meisterschaften betrifft, die vier Jungs fahren natürlich sowieso hin, und gerne hätte ich alle drei Mädchen - Jana, Katja und Liana - mitgenommen, doch leider lassen die Turnierordnungen nur zwei Ersatzspieler zu, so dass ich schweren Herzens eine daheim lassen muss. Getroffen hat es dabei Letztere, die aber gleichzeitig schon jetzt das Versprechen hat, nächstes Mal dabei zu sein.

Zwar kann man eine erneute Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft nicht garantieren - das wäre vermessen - andererseits sind gerade die Mädchen nähstes Jahr noch ein gewaltiges Stück stärker, und ich traue ihnen dann - auch die derzeit ausfallenden Tanmayi kommt dann zurück ins Team! - den ganz großen Wurf durchaus zu! Schon diesmal - Jana mit 4 aus 5, Katja 3/5, Liana 4/5 - das war nahe dran. Ilayda (1,5/5) und Carmen (0/4) zahlten Lehrgeld, aber auch da bleiben wir dran ;-)

Jetzt gilt es also für die Deutsche Meisterschaft - die Vorbereitungen laufen. Da steht uns ein großes Abenteuer bevor!!!